Die Thüringer Vogelschutzwarte Seebach hat bis Ende November 2024 deutlich mehr Tiere betreut als im gesamten Vorjahr. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, wurden 303 Wildvögel und andere Tiere, darunter Igel, Fledermäuse und Reptilien, in der Einrichtung versorgt. 2023 waren es insgesamt 265 Tiere. Auch Die Zeit berichtet über den Anstieg der aufgenommenen Tiere und erwähnt die besonders hohe Anzahl an Turmfalken in diesem Jahr (https://www.zeit.de/news/2024-12/21/mehr-als-300-tiere-vogelschutzwarte-zieht-erste-bilanz).
Mit 47 Exemplaren waren Turmfalken die am häufigsten aufgenommene Vogelart, gefolgt von Mäusebussarden (20) und Stockenten (19). Zusätzlich zu den Vögeln wurden 37 Igel, zwei Fledermäuse und acht Reptilien aus Beschlagnahmungen aufgenommen.
Von den 303 Tieren konnten 133 wieder in die Freiheit entlassen werden. 138 Tiere verstarben an den Folgen ihrer Verletzungen oder Krankheiten. Die Gründe für die Aufnahme der Tiere sind vielfältig und reichen von Verkehrsunfällen über Angriffe von Haustieren wie Katzen und Hunden bis hin zu Kollisionen mit Glasscheiben bei Vögeln. Auch durch Mähroboter verletzte Igel und aus dem Nest gefallene Jungvögel werden in Seebach versorgt.
Auch in diesem Jahr gab es besondere Fälle: Vögel mit Schussverletzungen wurden behandelt und ein Weißstorch erhielt eine Prothese. Ein ungewöhnlicher Fall war eine Rabenkrähe mit rosafarbenem Gefieder, vermutlich verursacht durch eine farbige Paintball-Platzpatrone.
Die 1908 gegründete Vogelschutzwarte Seebach gilt als die älteste Deutschlands. Seit 1993 ist sie eine Außenstelle des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz.
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