Frankfurt am Main erweitert sein Angebot im öffentlichen Nahverkehr: Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember nimmt die Deutsche Bahn die neue S-Bahn-Station Frankfurt-Ginnheim in Betrieb. Die Station wird von der S-Bahn-Linie S6 angefahren, die dann im Viertelstundentakt zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel pendelt. Fahrgäste haben in Ginnheim am Niddapark die Möglichkeit, in die U-Bahn-Linien U1 und U9 umzusteigen. Die Zeit berichtete am 5. Dezember 2024 darüber.
Der im Februar 2024 abgeschlossene viergleisige Ausbau der Strecke Frankfurt-West – Bad Vilbel macht den dichteren Takt der S6 möglich. Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) hob die Vorteile hervor: einen präzisen 15-Minuten-Takt, die verbesserte Anbindung an die U-Bahn und die Barrierefreiheit aller Stationen auf diesem Streckenabschnitt. Laut der Frankfurter Neuen Presse (fnp.de, 3.12.2024) soll der 15-Minuten-Takt der S6 zukünftig täglich von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts gelten, auch am Wochenende. Die S6 wird außerdem über den Südbahnhof hinaus bis nach Langen und Darmstadt fahren und dort die S3 und S4 ersetzen.
Trotz der positiven Entwicklungen räumte Mansoori ein, dass der Ausbau nicht alle Probleme des S-Bahn-Netzes beheben wird. An der neuen Station Ginnheim stehen in den nächsten Wochen noch Restarbeiten an.
Im Gegensatz zur neuen, barrierefreien S-Bahn-Station ist die nahegelegene U-Bahn-Station Niddapark, die zu den meistfrequentierten und gleichzeitig zu den am stärksten verschmutzten Stationen Frankfurts zählt, nicht barrierefrei. Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) plant den Umbau der Station ab März 2025. Bis Mitte 2026 sollen die Bahnsteige erhöht und Aufzüge installiert werden. Wie die Frankfurter Neue Presse (fnp.de, 3.12.2024) berichtet, wird die Station während der Umbauarbeiten mehrmals gesperrt, was die Umsteigemöglichkeiten zwischen S- und U-Bahn einschränkt.
Der Ausbau der Strecke Frankfurt-West – Bad Vilbel ist Teil eines größeren Projekts zur Verbesserung des S-Bahn-Netzes. Die Deutsche Bahn hat die Strecke seit 2017 um zwei Gleise erweitert. Auf den östlichen Gleisen verkehrt die S-Bahn, auf den westlichen der Regional-, Fern- und Güterverkehr. Als nächster Schritt ist der Ausbau des Abschnitts Bad Vilbel – Friedberg geplant. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) bezeichnet die Umstellung als die größte Veränderung im S-Bahn-Liniennetz seit über 20 Jahren (rmv.de, 19.11.2024). Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (faz.net, 19.11.2024) berichtet, dass der RMV zwar von einer Qualitätsverbesserung des Angebots spricht, jedoch gleichzeitig mehr finanzielle Mittel für weitere Ausbaumaßnahmen fordert.