19.10.2024
Sanierung des Elbe-Höhenwegs: Herausforderungen und Perspektiven

Wanderweg an der Elbe: Büsche und Bomben - Schwierige Sanierung von Elbe-Höhenweg

Der Elbe-Höhenweg in Hamburg-Rissen ist bei Wanderern und Spaziergängern aufgrund seiner malerischen Aussicht sehr beliebt. Doch diese Idylle wurde vor acht Jahren erheblich gestört, als ein Teil des Weges abgerutscht ist. Seitdem kämpft die Stadt um eine umfassende Sanierung, die sich als äußerst herausfordernd gestaltet. Die Sanierungsarbeiten sind nicht nur durch die geologischen Gegebenheiten erschwert, sondern auch durch die Rückstände des Zweiten Weltkriegs, die in der Region verborgen sind.

Die Herausforderungen der Sanierung

Im Februar 2016 rutschte ein Abschnitt des Otto-Schokoll-Höhenwegs ab, was die Notwendigkeit einer umfangreichen Sanierung nach sich zog. Der Senat plant ein fünf Millionen Euro teures Projekt zur Wiederherstellung des Weges, das ursprünglich zügig umgesetzt werden sollte. Doch die Sanierungsarbeiten stoßen kontinuierlich auf neue Hindernisse, die den Fortschritt verlangsamen. Ein Anwohner hatte gegen die Wiederherstellung des Weges Klage erhoben, was die Arbeiten zusätzlich verzögerte. Nachdem diese Klage abgewiesen wurde, kündigte das Bezirksamt Altona im November 2023 an, einen 300 Meter langen und drei Meter breiten Steg aus Stahl über die abgerutschte Stelle zu bauen.

Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg

Ein zentrales Problem bei den Sanierungsarbeiten sind die Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, die in der Region entdeckt wurden. Laut dem Kampfmittelräumungsdienst der Feuerwehr Hamburg liegt die Gefahr durch diese nicht detonierten Sprengkörper als gering. Dennoch befindet sich eine Vielzahl von 4500-Pfund-Bomben, die mit einem speziellen Raketenantrieb ausgestattet waren, mehr als 30 Meter tief im Boden. Ihre Bergung und Entschärfung würde erhebliche Kosten und einen hohen Aufwand erfordern, was die Planungen der Stadt weiter verkompliziert.

Vegetationsveränderungen und neue Überprüfungen

Ein weiterer Aspekt, der die Sanierung des Elbe-Höhenwegs betrifft, sind die Veränderungen in der Vegetation des Hanges. Nach mehreren Jahren, die seit der ersten Stabilitätsuntersuchung vergangen sind, prüft nun die Verkehrsbehörde, ob der Weg nicht in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt werden kann. Diese Überprüfung ist notwendig, da sich die Habitate seltener Tiere verändert haben. Die CDU-Abgeordnete Anke Frieling äußerte Bedenken und befürchtet, dass die Sanierung erneut auf die lange Bank geschoben wird, wie es bereits in der Vergangenheit der Fall war, als sich Eidechsen angesiedelt hatten.

Die Rolle des Kampfmittelräumdienstes

Der Kampfmittelräumdienst hat in Hamburg eine wichtige Aufgabe, insbesondere in Gebieten, die stark von den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg betroffen waren. Die Notwendigkeit, Blindgänger zu identifizieren und zu entschärfen, ist ein fortwährender Prozess, der auch die Sanierung des Elbe-Höhenwegs betrifft. Trotz der Herausforderungen, die die Sprengkörper mit sich bringen, gibt es Bestrebungen, den Weg für die Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Ausblick auf die Sanierung

Die Sanierung des Elbe-Höhenwegs bleibt ein komplexes Unterfangen, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Die Stadt Hamburg steht vor der Herausforderung, sowohl die Sicherheitsaspekte im Zusammenhang mit den Blindgängern zu berücksichtigen als auch die ökologischen Gegebenheiten am Hang zu evaluieren. Ob und wann der Wanderweg wieder in seiner ursprünglichen Form hergestellt werden kann, bleibt abzuwarten. Für die Anwohner und Wanderer ist es jedoch von großer Bedeutung, dass dieser beliebte Höhenweg in naher Zukunft wieder zugänglich gemacht wird, um die naturnahe Erholung am Elbufer zu ermöglichen.

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