Schlaf ist nicht nur Erholung, sondern ein essentieller Prozess für die körperliche Regeneration und spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 05.12.2024 berichtete, ist die Schlafqualität nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall besonders wichtig für den Heilungsprozess. Im Schlaf, insbesondere im Tiefschlaf, finden wichtige Reparaturmechanismen statt, die zur Regeneration des Herzmuskels beitragen.
Gesunder Schlaf ist jedoch nicht nur nach einem akuten Ereignis relevant. Chronischer Schlafmangel steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Frauengesundheitsportal berichtete am 03.04.2023, dass Schlafmangel zu oxidativem Stress und verminderter Elastizität der Blutgefäße führt. Dies fördert die Entstehung von Arteriosklerose, einem bekannten Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch das metabolische Syndrom, eine Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhten Blutzuckerwerten, wird durch Schlafmangel begünstigt und erhöht das Herzinfarktrisiko zusätzlich.
Die ACROSSS-Studie (Acute Coronary Syndrome, Stroke and Sleep) des Universitätsklinikums Essen, über die die Deutsche Herzstiftung am 12. Juli 2021 berichtete, untersucht den Zusammenhang zwischen Schlafverhalten und dem Auftreten von Herzinfarkten. Die Forscher analysieren unter anderem die Schlafgewohnheiten der Teilnehmer, um festzustellen, ob bestimmte Schlaftypen, wie Lang- oder Kurzschläfer, ein erhöhtes Herzinfarktrisiko aufweisen. Auch die Bedeutung des Mittagsschlafs wird untersucht, da bisher sowohl positive als auch negative Effekte beobachtet wurden. PTAheute berichtete am 19. Juli 2021, dass die ACROSSS-Studie auch den morgendlichen Blutdruckanstieg als möglichen Auslöser für Herzinfarkte in Betracht zieht. Bei Menschen mit vorgeschädigten Gefäßen kann dieser Blutdruckanstieg beim Aufwachen dazu führen, dass sich Blutgerinnsel lösen und einen Infarkt auslösen.
Ein weiterer Risikofaktor im Zusammenhang mit Schlaf und Herzgesundheit ist die Schlafapnoe. Herzmedizin.de erklärte am 11.04.2023, dass es sich dabei um Atemaussetzer während des Schlafs handelt, die zu Sauerstoffmangel im Blut führen. Die daraus resultierenden Stressreaktionen belasten das Herz und erhöhen langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Schüchtermann-Klinik betont in ihrem Artikel, dass Schlafapnoe zu den häufigsten Schlafstörungen zählt und unbehandelt das Risiko für Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall deutlich erhöht.
Was aber kennzeichnet gesunden Schlaf? Laut der Deutschen Herzstiftung (03.04.2023) liegt die optimale Schlafdauer für Erwachsene bei sechs bis neun Stunden. Neben der Dauer ist aber auch die Schlafqualität entscheidend. Tiefschlafphasen sind unerlässlich für die Regeneration des Körpers. Zur Verbesserung des Schlafs empfiehlt die Herzstiftung unter anderem regelmäßige Schlafenszeiten, eine optimale Schlafumgebung und den Verzicht auf elektronische Geräte vor dem Zubettgehen.
Zusammenfassend ist gesunder Schlaf ein wichtiger Bestandteil der Herzgesundheit. Chronischer Schlafmangel, Schlafapnoe und ungünstige Schlafgewohnheiten erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daher ist ausreichend Schlaf wichtig, und bei Schlafstörungen sollte ein Arzt konsultiert werden.
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