Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) erwartet von Bundeskanzler Olaf Scholz ein kämpferisches Auftreten im bevorstehenden Bundestagswahlkampf. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, betonte Schweitzer in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“, die SPD brauche nun „den besten Olaf Scholz“, den sie bekommen könne. Dieser müsse kämpferisch auftreten und zeigen, wohin er das Land führen wolle. „Die Zeit der Moderationen in einer schwierigen Ampel-Koalition ist jetzt vorbei“, so Schweitzer laut dpa. Er fügte hinzu, niemand solle die SPD und Scholz unterschätzen.
Die tagelangen Diskussionen um die Kanzlerkandidatur, in denen auch Verteidigungsminister Boris Pistorius als potenzieller Kandidat gehandelt wurde, sind nun beendet. Pistorius erklärte seinen Verzicht auf die Kandidatur und sicherte Scholz seine Unterstützung zu. Wie die Tagesschau berichtet, zeigte sich Scholz bei seinem ersten Auftritt nach der Klärung der Kandidatenfrage gelassen und setzte erste Akzente für den Wahlkampf. Er konzentrierte sich dabei auf Themen wie die Ukraine-Politik, die Modernisierung des Landes sowie Wohnen und Familie. Laut Tagesschau wirkte Scholz, als hätten ihm die Diskussionen der vergangenen Tage nichts ausgemacht.
Schweitzer äußerte sich laut RNF erleichtert über das Ende der Kandidaten-Debatte. „Es ist gut, dass wir jetzt eine Entscheidung haben. Jetzt beginnt der Wahlkampf“, wird er von der Deutschen Presse-Agentur zitiert. Er betonte die Bedeutung von Scholz' Führung während der Energiekrise und verteidigte dessen besonnenen Kurs. Von der CDU erwarte er konkrete Antworten zu Themen wie Kindergeld, Industriestrom und Investitionen, so Schweitzer gegenüber der dpa.
Wie der Stern berichtet, stärkten Schweitzer und die rheinland-pfälzische SPD-Landesvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler Scholz den Rücken. Bätzing-Lichtenthäler rief die Partei dazu auf, geschlossen und kampfbereit in den Wahlkampf zu ziehen. Schweitzer betonte laut Stern, Scholz habe das Land durch die Energiekrise geführt und die SPD sei keine Schönwetterpartei. Er warf CDU-Chef Friedrich Merz vor, die Ampel-Regierung beschädigen und Deutschland schaden zu wollen.
Trotz der Klärung der K-Frage bleiben Zweifel, ob die SPD den Wahlkampf erfolgreich gestalten kann. Wie die Zeit berichtet, sieht nur ein Drittel der SPD-Mitglieder Scholz als geeigneten Kanzlerkandidaten. Die Tagesschau zitiert Stimmen aus der SPD, die besorgt über die niedrigen Umfragewerte sind, aber dennoch entschlossen wirken, mit Scholz in den Wahlkampf zu ziehen.
Quellen: