Bundeskanzler Scholz zu Besuch im Kölner Ford-Werk: Betriebsrat dringt auf Unterstützung der Elektromobilität

Olaf Scholz (SPD) besucht heute das Ford-Werk in Köln. Der Besuch findet vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen für den Automobilhersteller und die gesamte Branche statt. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/10/ford-betriebsrat-fordert-starkes-signal-fuer-elektromobilitaet) berichtet, möchte der Ford-Betriebsrat den Kanzlerbesuch nutzen, um von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität zu erhalten.

Forderung nach Wiedereinführung der Kaufprämie für E-Autos

Zentraler Punkt der Forderungen des Betriebsrats ist die erneute Einführung einer Kaufprämie für Elektrofahrzeuge. Der Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/kanzler-besucht-autobauer-ford-betriebsrat-fordert-starkes-signal-fur-elektromobilitat-12848207.html) zitiert einen Appell des Gesamtbetriebsrats an die Politik, der sich am französischen Modell einer einkommensabhängigen oder pauschalen Förderung orientiert. Der Wegfall der Kaufprämie Ende 2023 habe zu einem starken Rückgang der Nachfrage nach E-Autos geführt.

Ford in schwieriger Marktlage

Ford investierte erst relativ spät in die Elektromobilität, rüstete sein Kölner Werk aber für rund zwei Milliarden Euro um und stellte die Produktion auf Elektrofahrzeuge um. Im Juni dieses Jahres startete die Serienfertigung des Ford Explorer, dem ersten europäischen E-Auto des Herstellers für den Massenmarkt. Wie diverse Medien berichten, fiel dieser Start jedoch mit einer Marktschwäche zusammen, was zu geringen Verkaufszahlen führte. Auch andere etablierte Autobauer haben mit vergleichbaren Schwierigkeiten zu kämpfen.

Geplanter Stellenabbau bei Ford

Ford gab im November bekannt, bis Ende 2027 etwa ein Viertel der derzeit 12.000 Arbeitsplätze in Köln streichen zu wollen. Der Standort hatte bereits in den vergangenen Jahren Stellen verloren; 2018 waren dort noch fast 20.000 Mitarbeiter beschäftigt. Betriebsrat und IG Metall kündigten Widerstand gegen die geplanten Kürzungen an.

Hoffnung auf politische Unterstützung

Die Arbeitnehmervertreter sehen den Besuch von Bundeskanzler Scholz, der bereits im Juni 2023 zur Eröffnung des „Cologne Electric Vehicle Center“ bei Ford war, als Zeichen der Solidarität. Sie erhoffen sich von der Bundesregierung Impulse zur Stärkung der Elektromobilität. Neben der Kaufprämie setzt sich der Betriebsrat für den Ausbau der Ladeinfrastruktur und bezahlbaren Strom an Ladesäulen ein.

Treffen mit der Geschäftsführung und Betriebsversammlung

Bundeskanzler Scholz trifft heute Vormittag zunächst mit der Ford-Geschäftsführung und dem Betriebsrat zusammen. Im Anschluss wird er vor Tausenden von Mitarbeitern auf der Betriebsversammlung von Ford Köln eine Rede halten.

Appell des Betriebsratsvorsitzenden

Benjamin Gruschka, Betriebsratsvorsitzender von Ford Deutschland, appelliert an die Politik, die richtigen Weichen für die Elektromobilität zu stellen und Unternehmen wie Ford, die in die Transformation investiert haben, zu unterstützen. Er fordert eine zukunftsfähige Automobilindustrie, die Arbeitsplätze sichert und die Energiewende fördert.