11.11.2024
Scholz bei Miosga: Coolness statt Krisenlösungen
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Der Kanzler bei Miosga: Coolness statt Krisenbewältigung?

Das Ende der Ampel-Koalition ist beschlossene Sache und die Medienlandschaft analysiert die Ereignisse, die zu diesem Bruch geführt haben. Wie die FAZ berichtet, hatte Caren Miosga Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast in ihrer Sendung, um die Hintergründe des Zerwürfnisses zu beleuchten. Dabei konzentrierte sich die Moderatorin auf die Auseinandersetzung zwischen Scholz und dem ehemaligen Finanzminister Christian Lindner, wie die FAZ in ihrer TV-Kritik vom 11.11.2024 anmerkt. Miosga hakte nach, warum Scholz Lindner öffentlich so scharf angegriffen und ob er den Bruch provoziert habe. Scholz rechtfertigte sein Verhalten, wie die FAZ schreibt, und betonte, lange genug Geduld bewiesen zu haben. Seine Kritik an Lindner sei nicht unwürdig, sondern notwendig gewesen. Er habe bis zuletzt versucht, die Koalition zu retten. Zu eigenen Fehlern äußerte er sich ausweichend.

Während die Medien den Koalitionsstreit aufarbeiten, herrscht in der Bevölkerung laut FAZ eine wachsende Verunsicherung. Die Angst um Arbeitsplätze, Wohlstand, Bildung und Sicherheit angesichts der aktuellen Krisen prägt die Stimmung. Diese drängenden Fragen der Bürger wurden im Interview jedoch kaum thematisiert. Stattdessen, so die FAZ, wiederholte Scholz seine bekannten Positionen zur inneren und äußeren Sicherheit sowie zur sozialen Gerechtigkeit. Ökologische Themen blieben unerwähnt. Scholz präsentierte sich, so die FAZ, als standhafter Kapitän, der trotz des Scheiterns der Koalition seinen Kurs beibehält und die CDU für angebliche Pläne zur Kürzung der Renten kritisierte.

Auch die Frage nach der Vertrauensfrage und den Bedingungen für Neuwahlen wurde laut FAZ ausführlich diskutiert. Scholz wich einer klaren Antwort aus und verwies auf die Gespräche zwischen den Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU, Rolf Mützenich und Friedrich Merz. Einem möglichen Junktim, das Neuwahlen an die Zustimmung der Opposition zu bestimmten Gesetzesvorhaben knüpft, erteilte er eine Absage. Das Thema Rente wolle er, so die FAZ, offenbar nicht vom Tisch haben, da es für den Wahlkampf relevant sei.

Im zweiten Teil des Gesprächs, der sich mit den Folgen des Wahlsiegs von Donald Trump in den USA befasste, wirkte Scholz laut FAZ entspannter und formulierte sich klarer. Er betonte, gute Beziehungen zu den USA unter Trump anstreben zu wollen, und vermied kritische Äußerungen. Er zeigte sich zuversichtlich hinsichtlich der Stabilität der amerikanischen Institutionen. Seine Bemerkung, dass Außenpolitiker keine Reden für das heimische Publikum halten sollten, könnte, so die FAZ, auch an Außenministerin Annalena Baerbock gerichtet gewesen sein.

Ob Scholz mit seinem Auftritt bei Miosga punkten konnte, bleibt fraglich. Applaus aus dem Publikum blieb aus. Während Anhänger seine Ruhe als Stärke interpretieren könnten, sehen Kritiker darin eine fehlende Reaktion auf den Ernst der Lage. Die schlechten Umfragewerte für die SPD und ihn selbst sieht Scholz, laut FAZ, gelassen. Er halte den Abstand zur CDU für aufholbar und fühle sich im Vergleich zu Merz "cooler, wenn es um Staatsangelegenheiten geht".

Quellen:

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