Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Scott Bessent für das Amt des Finanzministers nominiert. Dies berichten übereinstimmend mehrere Medien, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Bessent, Gründer des Hedgefonds Key Square Group, ist ein erfahrener Investor und war zuvor Chief Investment Officer bei Soros Fund Management. Wie die FAZ berichtet, soll Bessent unter anderem die Aufgabe haben, die Ungleichgewichte im Außenhandel zu reduzieren und das Wirtschaftswachstum zu fördern.
Trump kündigte an, dass Bessent die Wirtschaft ankurbeln und die US-Handelsdefizite angehen solle. Der 62-jährige Bessent gilt als Experte für globale Makroinvestitionen. Wie Antenne Bayern berichtet, soll er Trumps Wahlkampfversprechen, wie Steuersenkungen und neue Importzölle, umsetzen. Einige Wirtschaftsexperten sehen diese Pläne kritisch und befürchten höhere Preise für Verbraucher und eine Belastung des Staatshaushaltes. Bessent hingegen hat diese Vorschläge in der Vergangenheit verteidigt. Laut Trump soll er auch das Wachstum der US-Staatsschulden eindämmen. Der Posten des Finanzministers bringt eine große Verantwortung mit sich, da die USA der größte Staatsanleihenmarkt der Welt sind.
Wie das Handelsblatt berichtet, war Bessent einer der wenigen Finanzprofis, die sich früh für Trump eingesetzt haben. Er arbeitete jahrelang für George Soros, der als Gegenspieler der Rechten gilt. Bessent hat sich in der Vergangenheit für eine Ausweitung der Steuersenkungen aus Trumps erster Amtszeit ausgesprochen und will die Dominanz der USA im Energiebereich wiederherstellen. In einem Beitrag für das Wall Street Journal schrieb er, dass der Aufschwung des Marktes nach Trumps Wahlsieg die Erwartungen der Anleger an höheres Wachstum, geringere Volatilität und Inflation sowie eine wiederbelebte Wirtschaft für alle Amerikaner signalisiere.
Wie der Tagesanzeiger berichtet, sorgt die Auswahl der neuen Regierungsmitglieder unter Trump für Diskussionen. Trump priorisiere Loyalität und eine radikale Einstellung, was in den USA für Unruhe sorge. Die Nominierung von Bessent zum Finanzminister steht im Kontext weiterer Personalentscheidungen, die Trump in den letzten Tagen getroffen hat. So wurde Howard Lutnick, der ebenfalls für das Amt des Finanzministers im Gespräch war, zum Handelsminister ernannt.
Investmentweek berichtet, dass die Suche nach einem Finanzminister lange dauerte und mehrere Kandidaten im Gespräch waren. Neben Bessent wurden auch Kevin Warsh, ehemaliger Gouverneur der US-Notenbank, und Marc Rowan von Apollo Global Management in Erwägung gezogen. Die Entscheidung für Bessent deutet darauf hin, dass Trump einen erfahrenen Investor an der Spitze des Finanzministeriums sehen möchte, der seine wirtschaftspolitischen Ziele umsetzen kann.
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