Das Euroleague-Spiel zwischen Alba Berlin und Maccabi Tel Aviv am Donnerstagabend präsentierte ein zwiespältiges Bild: Während die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich verliefen und größere Zwischenfälle verhindert wurden, musste Alba Berlin eine deutliche sportliche Niederlage hinnehmen. Die Polizei zog eine positive Bilanz der Sicherheitsvorkehrungen, wie die Zeit berichtet. Sportlich betrachtet fiel das Fazit hingegen ernüchternd aus.
Mit einem massiven Aufgebot von rund 1500 Einsatzkräften sicherte die Polizei das Gebiet rund um die Berliner Mercedes-Benz Arena. Ziel war es, mögliche Ausschreitungen, wie sie im November beim Fußballspiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Haifa aufgetreten waren, zu unterbinden. Der Polizeisprecher Florian Naht bestätigte gegenüber der dpa den Erfolg des Sicherheitskonzepts und das Ausbleiben nennenswerter Vorkommnisse. Potenzielle Störer wurden laut Polizei bereits im Vorfeld identifiziert und von der Arena ferngehalten. Der Tagesspiegel berichtet von Kontrollen und Abweisungen von polizeibekannten Personen, die sich der Arena näherten. Bis zum Abend gab es keine Festnahmen.
Auch innerhalb der Halle blieb es weitestgehend ruhig. Verschiedene Medien berichten von lediglich drei kleineren Zwischenfällen, bei denen Zuschauer Palästinensertücher hochhielten oder "Free Palestine" riefen. Das Sicherheitspersonal der Arena schritt in jedem Fall ein und wies die Personen zurecht oder forderte sie zum Verlassen der Halle auf. Ein Eingreifen der Polizei war nicht erforderlich.
Sportlich verlief der Abend für Alba Berlin weniger erfolgreich. Das Team unterlag Maccabi Tel Aviv deutlich mit 85:103. Nationalspieler Malte Delow äußerte sich nach dem Spiel selbstkritisch und bemängelte die Einstellung und die Kommunikation im Team. Auch Forward Tim Schneider sprach gegenüber der Sport Bild von einem unfokussierten Start, der sich durch das ganze Spiel zog. Die hohen Sicherheitsvorkehrungen hätten laut Schneider keinen Einfluss auf die Leistung der Mannschaft gehabt. Das größte Problem der Berliner bleibt die schwache Defensive, die laut Delow in jedem Spiel etwa 100 Punkte zulässt. „Und damit kannst du gegen kein Team der Welt gewinnen“, so Delow gegenüber der Presse.
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