September 30, 2024
Späte Mutterschaft in Deutschland: Ein neuer gesellschaftlicher Wandel

Späte Mutterschaft: Ein gesellschaftlicher Trend in Deutschland

Immer mehr Frauen in Deutschland entscheiden sich dafür, erst in einem späteren Lebensabschnitt Mutter zu werden. Wie die Zeit online am 30. September 2024 unter Berufung auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete, ist mittlerweile jede vierte Frau bei der Geburt ihres Kindes mindestens 35 Jahre alt.

Dieser Trend zur späten Mutterschaft ist nicht neu, sondern hat sich bereits in den vergangenen Jahrzehnten abgezeichnet. Lag das durchschnittliche Alter von Müttern bei der Geburt eines Kindes im Jahr 1980 noch bei 27 Jahren, so ist es bis zum Jahr 2023 auf 32 Jahre angestiegen, wie das Statistische Landesamt in Stuttgart mitteilte.

Regionale Unterschiede in Baden-Württemberg

Besonders deutlich wird der Trend zur späten Mutterschaft in Baden-Württemberg. In den Stadtkreisen Stuttgart und Heidelberg lag der Anteil der sogenannten "späten Mütter" im Jahr 2023 bei jeweils knapp 35 Prozent. Auch in Freiburg im Breisgau war der Anteil mit 34 Prozent ähnlich hoch. Am niedrigsten war der Anteil der späten Mütter im Landkreis Tuttlingen, wo nur etwa jedes fünfte Kind (22 Prozent) von einer Frau im Alter von 35 Jahren oder älter zur Welt gebracht wurde.

Gründe für den Trend zur späten Mutterschaft

Als Gründe für den Trend zur späten Mutterschaft nennen Statistiker die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen sowie die längere Ausbildungsdauer. Immer mehr Frauen streben nach einem höheren Bildungsabschluss und einer Karriere, bevor sie sich für die Gründung einer Familie entscheiden.

Die Zahlen aus Baden-Württemberg zeigen, dass der Anteil der späten Mütter in Regionen mit einem hohen Anteil an Akademikerinnen besonders hoch ist. So haben die drei Stadtkreise Stuttgart, Heidelberg und Freiburg im Breisgau mit den meisten Spätgebärenden auch den höchsten Akademikerinnenanteil unter den 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs.

Auswirkungen auf die Gesellschaft

Der Trend zur späten Mutterschaft hat Auswirkungen auf verschiedene Bereiche der Gesellschaft. So müssen beispielsweise die Angebote zur Kinderbetreuung an die Bedürfnisse von berufstätigen Eltern angepasst werden. Auch die Familienpolitik muss sich auf die veränderten Lebensentwürfe von Familien einstellen.

Insgesamt zeigt der Trend zur späten Mutterschaft, dass sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft gewandelt hat. Frauen haben heute mehr Möglichkeiten, ihren Lebensweg selbst zu gestalten und Karriere und Familie miteinander zu vereinbaren.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-09/30/jede-vierte-frau-ist-bei-der-geburt-mindestens-35-jahre-alt
  • dpa Baden-Württemberg
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