October 3, 2024
Spannungen im Südchinesischen Meer nach Vorfall mit vietnamesischen Fischern

Südchinesisches Meer: Spannungen eskalieren nach Vorfall mit Fischern

Im Südchinesischen Meer haben sich die Spannungen zwischen Vietnam und China nach einem Vorfall mit Fischern weiter verschärft. Wie die vietnamesische Regierung mitteilte, sollen chinesische Sicherheitskräfte gewaltsam gegen vietnamesische Fischer im Gebiet der Paracel-Inseln vorgegangen sein. Die Inselgruppe wird von beiden Ländern beansprucht und steht seit 1974 vollständig unter chinesischer Kontrolle.

Das vietnamesische Außenministerium zeigte sich „äußerst besorgt“ und „empört“ über den Vorfall. Man habe einen „scharfen Protest“ an die chinesische Botschaft in Hanoi gerichtet und China aufgefordert, die Souveränität Vietnams zu respektieren, den Vorfall zu untersuchen und von weiteren derartigen Aktionen abzusehen. Dies berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Auslöser des Protests sind Berichte über einen Vorfall vom vergangenen Sonntag. Demnach sollen zwei Schiffe vietnamesische Fischer „attackiert“ und etwa 40 Personen mit Eisenstangen auf die Fischer losgegangen sein. Mindestens zehn Menschen sollen verletzt worden sein, drei Fischern seien sogar Arme und Beine gebrochen worden. Außerdem sei den Fischern ein Teil ihrer Ausrüstung abgenommen worden.

Das chinesische Außenministerium wies die Vorwürfe zurück und behauptete, die vietnamesischen Schiffe hätten „illegal“ in chinesischen Gewässern gefischt. Die chinesischen Behörden hätten lediglich Maßnahmen ergriffen, um die Fischer zu stoppen. Dabei sei man „professionell und zurückhaltend“ vorgegangen. Es habe keine Verletzten gegeben.

Der Vorfall verdeutlicht die angespannte Lage im Südchinesischen Meer. China beansprucht fast das gesamte Gebiet für sich, was von den Anrainerstaaten Vietnam, den Philippinen, Malaysia, Taiwan und Brunei bestritten wird. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen zwischen den Ländern.

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