19.10.2024
Starnberg trauert um Holger Knigge: Ein Vermächtnis der Kommunalpolitik

Starnberg: Abschied von Holger Knigge

Die Stadt Starnberg hat einen ihrer prägenden Kommunalpolitiker verloren: Holger Knigge ist am 21. Juli 2024 im Alter von 86 Jahren verstorben. Als Mitglied der SPD und langjähriger Stadtrat war Knigge über die Parteigrenzen hinweg geschätzt und anerkannt. Sein Tod hinterlässt eine bedeutende Lücke in der politischen Landschaft der Region.

Ein Leben für die Kommunalpolitik

Holger Knigge wurde am 17. September 1937 in Rudolstadt, Thüringen, geboren. Aufgewachsen in Gauting und Starnberg, trat er 1972 der SPD bei. Sein politisches Engagement begann in Söcking, wo er den Ortsverein leitete. Von 1986 bis 1990 war er zudem Vorsitzender der Starnberger SPD. Seine Verdienste wurden 2015 mit der Willy-Brandt-Medaille, der höchsten Auszeichnung der SPD, gewürdigt, und auch das bayerische Innenministerium verlieh ihm die Kommunale Verdienstmedaille.

Langjährige Stadtrats- und Kreistagstätigkeit

Knigge war von 1978 bis 2014 Mitglied des Starnberger Stadtrats und von 1978 bis 2008 im Kreistag. Während seiner Amtszeiten übernahm er verschiedene wichtige Positionen, darunter die des Dritten Bürgermeisters in zwei Amtszeiten (1990 bis 1996 und 2002 bis 2008). Er war unter anderem Schulreferent, Stadtplanungs- und Sportreferent sowie Vorsitzender des interfraktionellen Arbeitskreises „Rahmenplan“ und des Arbeitskreises „Seeanbindung“.

Engagement im Sport

Neben seiner politischen Karriere war Knigge auch im Sport aktiv. Er spielte in seiner Jugend Handball und war später ein begeisterter Tennis- und Golfspieler. Von 2009 bis 2017 war er 1. Vorsitzender des SV Söcking, einem der größten Sportvereine in Starnberg. Sein Engagement für den Sport und seine Fähigkeit, verschiedene Interessengruppen zusammenzubringen, machten ihn zu einer geschätzten Persönlichkeit in der lokalen Sportgemeinschaft.

Persönlichkeit und Vermächtnis

Freunde und Weggefährten beschreiben Knigge als anständig, zuverlässig, ehrlich und loyal. Seine humorvolle Art und sein leidenschaftliches Eintreten für die Belange Starnbergs machten ihn zu einem beliebten Politiker. Christiane Falk, die Dritte Bürgermeisterin, sagte: „Die SPD Starnberg hat Holger Knigge viel zu verdanken. Er hat mit Herz, Verstand, Charakter, Haltung und viel Humor in Starnberg politisch Maßstäbe gesetzt.“

Gesundheitliche Einschränkungen und Rückzug

In den letzten Jahren wurde es ruhiger um Knigge, da gesundheitliche Probleme ihn zwangen, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen. 2017 erklärte er seinen Rücktritt als Vorsitzender des SV Söcking und merkte an: „Es fehlt mir einfach die Kraft.“ Trotz seiner gesundheitlichen Herausforderungen blieb Knigge der Politik verbunden und äußerte sich kritisch zu aktuellen Entwicklungen, insbesondere hinsichtlich der Seeanbindung und des B2-Tunnels.

Abschied und Trauer

Knigge hinterlässt seine Ehefrau Gloria, die er 1961 geheiratet hat, sowie eine Tochter und zwei Enkelkinder. Sein Tod hat nicht nur in Starnberg, sondern auch darüber hinaus Trauer ausgelöst. Weggefährten, Freunde und die politische Gemeinde erinnern sich an seine Verdienste und sein Engagement für die Stadt.

Ein Erbe der Verantwortung

Holger Knigge wird als „Großmeister der Kommunalpolitik“ in Erinnerung bleiben. Sein Wirken hat die politische Landschaft Starnbergs maßgeblich geprägt. In einer Zeit, in der viele Herausforderungen anstehen, wird sein Beispiel für Verantwortungsbewusstsein und Engagement in der Kommunalpolitik weiterhin inspirierend wirken.

Fazit

Der Abschied von Holger Knigge ist nicht nur ein Verlust für die SPD, sondern für die gesamte Gemeinde Starnberg. Sein Lebenswerk und seine Prinzipien werden als Leitfaden für zukünftige Generationen in der Politik dienen. Die Stadt hat viel von ihm gelernt, und sein Vermächtnis wird in den Herzen und Gedanken der Bürger weiterleben.

Weitere
Artikel