Ungeachtet der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten und erschwerter Finanzierungsbedingungen erlebt Deutschland einen merklichen Anstieg an Start-up-Gründungen. Im Jahr 2024 wurden 2.766 neue Wachstumsfirmen ins Leben gerufen, was einem Plus von etwa 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2.498 Gründungen) entspricht. Dies berichtet die Zeit (https://www.zeit.de/news/2025-01/08/zahl-der-start-up-gruendungen-steigt-trotz-krise-kraeftig).
Laut Daten des Startup-Verbands hat sich die Anzahl der Gründungen fast im gesamten Bundesgebiet erholt. Universitätsstädte stechen dabei besonders hervor. Heidelberg führt mit 13,5 Gründungen pro 100.000 Einwohner die Rangliste an, gefolgt von München und Berlin. Die Analysefirma Startupdetector, welche für die Studie Handelsregisterdaten auswertete, bestätigt, dass Heidelberg seit Jahren ein für Gründungen im universitären Kontext attraktiver Standort ist. Auch andere Universitätsstädte wie Aachen, Darmstadt und Potsdam belegen Spitzenplätze. Der Startup-Verband unterstreicht damit die Bedeutung von Hochschulnähe für das deutsche Start-up-Ökosystem. Neben Berlin entwickeln sich diese Standorte zunehmend zu einem zweiten Erfolgsmodell für Deutschland.
Gut ein Fünftel der Neugründungen (618) entfiel auf den Software-Bereich. Hier zeigt sich deutlich der aktuelle Boom im Bereich der Künstlichen Intelligenz, so der Startup-Verband. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Helmut Schönenberger wertet die aktuellen Zahlen als positives Zeichen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Wie die WNOZ (https://www.wnoz.de/nachrichten/deutschland-und-die-welt/wirtschaft/zahl-der-start-up-gruendungen-steigt-trotz-krise-kraeftig-595698.html) berichtet, wurde mit dem Anstieg der Gründungen das Niveau von 2022 leicht übertroffen. Der Höchstwert aus dem Jahr 2021 mit knapp 3.200 Neugründungen, der während des Digitalisierungsschubs in der Corona-Pandemie erreicht wurde, konnte jedoch noch nicht wiedererlangt werden.
Trotz des positiven Trends bei den Gründungszahlen bleiben die Herausforderungen für junge Unternehmen bestehen. Der Startup-Verband beobachtet seit 2021 einen Anstieg der Insolvenzen, insbesondere im Online-Handel. Die Esslinger Zeitung (https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.wachstumsfirmen-zahl-der-start-up-gruendungen-steigt-trotz-krise-kraeftig.6b2d73fc-0d55-4416-8889-a36894fb5ad8.html) erinnert daran, dass deutsche Start-ups während der Pandemie von der beschleunigten Digitalisierung und niedrigen Zinsen profitiert hatten. Mit steigender Inflation und Zinsen sowie zunehmender Konjunktursorgen zeigten sich Investoren jedoch zurückhaltender. Die Investitionen in Start-ups brachen 2023 ein, und viele junge Unternehmen mussten Personal abbauen. Laut der Förderbank KfW und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY zeichnet sich für das laufende Jahr jedoch eine Erholung der Start-up-Investitionen ab.