Nach einem Rückgang im Jahr 2023 verzeichnete Deutschland 2024 eine deutliche Erholung bei den Start-up-Gründungen. Laut dem Deutschen Startup-Verband wurden bundesweit 2.766 neue Wachstumsfirmen gegründet, was einem Anstieg von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (dpa, 08.01.2025). Auch Bayern profitierte von diesem positiven Trend: Mit 538 Neugründungen konnte der Freistaat ein Plus von 12 Prozent im Vergleich zu 2023 verbuchen, wie die Zeit berichtete (https://www.zeit.de/news/2025-01/08/wieder-mehr-start-up-gruendungen-fokus-auf-muenchen-sinkt). Bayern bleibt damit Spitzenreiter unter den Bundesländern, dicht gefolgt von Berlin (498) und Nordrhein-Westfalen (494). Der Anstieg in Bayern liegt dabei leicht über dem bundesweiten Durchschnitt.
Trotz des allgemeinen Aufschwungs verändert sich die regionale Verteilung der Gründungsaktivitäten innerhalb Bayerns. München und das umliegende Gebiet bleiben zwar ein Zentrum für Start-ups, verlieren jedoch an Dominanz. In der Landeshauptstadt selbst gab es 203 Gründungen, weitere 92 in den angrenzenden Landkreisen. Wie die Zeit berichtet, entfielen in den Jahren 2019 und 2020 noch 45 Prozent aller bayerischen Gründungen auf München, 2024 waren es nur noch 38 Prozent (https://www.zeit.de/news/2025-01/08/wieder-mehr-start-up-gruendungen-fokus-auf-muenchen-sinkt). Nürnberg verzeichnete 24 Gründungen innerhalb der Stadtgrenzen, zusammen mit dem umliegenden Gebiet waren es 36. Keine andere bayerische Stadt oder Landkreis erreichte eine zweistellige Gründungszahl.
Bezogen auf 100.000 Einwohner liegt München im bundesweiten Vergleich der Städte mit mindestens 150.000 Einwohnern auf dem zweiten Platz hinter Heidelberg. Beide Städte verzeichnen 13,5 bzw. 13,4 Gründungen pro 100.000 Einwohner, gefolgt von Berlin mit 13,2. Innerhalb Bayerns muss sich München jedoch den Landkreisen München (16,2) und Starnberg (15,1) geschlagen geben und landet auf Platz drei. Passau folgt mit 11,0 Gründungen pro 100.000 Einwohner auf dem vierten Platz (Zeit, https://www.zeit.de/news/2025-01/08/wieder-mehr-start-up-gruendungen-fokus-auf-muenchen-sinkt).
Bundesweit zeigt sich ein ähnliches Bild. Während Metropolen wie Berlin, München und Hamburg die meisten Gründungen in absoluten Zahlen aufweisen, holen forschungsstarke Standorte wie Heidelberg, Aachen, Darmstadt und Potsdam auf. Heidelberg führt die Rangliste der Gründungen pro 100.000 Einwohner an, knapp vor München und Berlin. Dies verdeutlicht die Bedeutung von Universitätsstädten für das deutsche Start-up-Ökosystem (dpa, 08.01.2025).
Der Anstieg der Gründungen ist ein positives Zeichen nach der Krise, die durch gestiegene Zinsen und zurückhaltende Investoren ausgelöst wurde. Der Startup-Verband wertet die Zahlen als starkes Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Insbesondere der Softwarebereich profitiert vom Boom rund um Künstliche Intelligenz und verzeichnet einen hohen Anteil an Neugründungen. Trotz der positiven Entwicklung bleibt die Anzahl der Gründungen hinter dem Höchststand von 2021 zurück, und der Verband beobachtet seit 2021 einen Anstieg der Insolvenzen, vor allem im Online-Handel (dpa, 08.01.2025).
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