Die Zahl der Flugreisenden in Deutschland hat im Juni 2024 verglichen mit dem Vorjahresmonat einen Anstieg von 6,2 Prozent verzeichnet. Insgesamt starteten oder landeten rund 18,8 Millionen Passagiere an den Hauptverkehrsflughäfen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Trotz dieses Anstiegs liegt die Zahl der Fluggäste weiterhin unter dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, als im Juni 21,6 Millionen Passagiere gezählt wurden.
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Luftfahrtbranche sich allmählich von den Auswirkungen der Pandemie erholt. Im gesamten ersten Halbjahr 2024 wurden an den deutschen Hauptverkehrsflughäfen 90,8 Millionen Fluggäste abgefertigt, was einem Anstieg von 10,5 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 entspricht. Diese Erholung wird durch einen Rückgang der Preise für Auslandsflüge um 3,1 Prozent unterstützt.
Im Juni 2024 waren die beliebtesten Reiseziele von deutschen Flughäfen aus Spanien, die Türkei und Italien. Spanien führte mit 2,9 Millionen ein- und aussteigenden Passagieren, gefolgt von der Türkei mit zwei Millionen und Italien mit 1,3 Millionen. Diese Zahlen zeigen einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zu 2019 sank jedoch die Zahl der Reisenden von und nach Italien um 13,8 Prozent, während der Flugverkehr mit der Türkei um 20,1 Prozent stieg.
Ein Blick auf andere europäische Flughäfen zeigt ähnliche Trends. Der Flughafen Zürich verzeichnete im Juni 2024 einen Anstieg der Passagierzahlen um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, erreichte aber nur 97 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019. Am Flughafen Wien wurden im Mai 2024 rund 21.709 Flugbewegungen registriert, was einem Zuwachs von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht, aber noch immer 11 Prozent unter dem Wert von Mai 2019 liegt.
Die Luftfahrtbranche steht weiterhin vor mehreren Herausforderungen. Die stark gestiegenen Kerosinpreise infolge des Russland-Ukraine-Krieges sowie ein pandemiebedingter Personalmangel an den Flughäfen führen zu langen Wartezeiten und Preissteigerungen. Trotz dieser Herausforderungen zeigt die positive Entwicklung der Passagierzahlen, dass die Nachfrage nach Flugreisen wieder anzieht.
Die Erholung des Flugverkehrs wird voraussichtlich weiterhin von externen Faktoren wie geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Passagierzahlen in den kommenden Monaten das Vorkrisenniveau erreichen oder sogar übertreffen können. Die Branche wird weiterhin Maßnahmen ergreifen müssen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig die Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten.
Abschließend lässt sich feststellen, dass die Zunahme der Flugreisenden im Juni 2024 ein positives Signal für die Luftfahrtbranche darstellt. Trotz der noch bestehenden Herausforderungen zeigt die steigende Nachfrage, dass die Menschen wieder vermehrt reisen möchten. Die zukünftige Entwicklung wird davon abhängen, wie gut die Branche auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen reagieren kann.
