Der tragische Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die diesjährige Weihnachtsansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stark beeinflusst. Wie die F.A.Z. berichtet, beschrieb Steinmeier die Tat als „dunklen Schatten“ über den Weihnachtstagen. Er appellierte an den Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger und unterstrich, dass Hass und Gewalt nicht siegen dürften. „Lassen wir uns nicht auseinandertreiben“, zitierte die F.A.Z. aus der am ersten Weihnachtstag ausgestrahlten Rede. Der Zusammenhalt sei ein prägendes Merkmal Deutschlands.
In seiner nach dem Anschlag neu aufgezeichneten Ansprache drückte Steinmeier den Angehörigen der Opfer sein tiefes Mitgefühl aus. Wie unter anderem die Tagesschau berichtet, versicherte er ihnen, dass die Menschen in ganz Deutschland mit ihnen fühlen und trauern. Der Bundespräsident sprach auch den Rettungskräften, Polizisten, Sanitätern, Ärzten und Seelsorgern seinen Dank für ihren Einsatz in Magdeburg aus.
Der BR zitiert Steinmeier mit der Beschreibung einer angespannten Stimmung in Deutschland. Unzufriedenheit mit Politik, Wirtschaft, Bürokratie und Ungerechtigkeiten sei weit verbreitet. Der Umgangston im Land sei rauer, teilweise sogar unversöhnlich geworden. Trotz der Herausforderungen rief der Bundespräsident die Bevölkerung dazu auf, sich auf die Stärken Deutschlands zu besinnen: Gemeinsinn, Tatkraft, Ideenreichtum, Fleiß, Mut, Ehrgeiz und Selbstvertrauen. Mit diesen Eigenschaften habe Deutschland schon in der Vergangenheit große Krisen bewältigt.
Neben dem Anschlag von Magdeburg thematisierte Steinmeier laut dpa auch das Ende der Ampel-Koalition und die bevorstehende Bundestagsneuwahl. Er betonte, dass das vorzeitige Regierungsende nicht das Ende der Welt bedeute. Das Grundgesetz sehe Regelungen für solche Fälle vor. Seine Entscheidung über die Auflösung des Bundestages werde er nach den Weihnachtstagen sorgfältig treffen, so Steinmeier laut RND.
Angesichts der unsicheren Weltlage mit Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten zeigte Steinmeier laut Rheinischer Post Verständnis für die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger. Er appellierte dazu, an Weihnachten die verbindenden Elemente zu pflegen: Familie, Freundschaften und Beziehungen zu allen, die Kraft geben.
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