19.10.2024
STIKO gibt grünes Licht für RSV-Impfung bei Senioren

STIKO-Empfehlung: Weg frei für die RSV-Impfung älterer Erwachsener

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat eine neue Impfempfehlung ausgesprochen, die vor allem ältere Erwachsene betrifft. Diese Empfehlung bezieht sich auf die Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), das insbesondere bei älteren Menschen zu schweren Krankheitsverläufen führen kann. Die STIKO empfiehlt nun, dass alle Menschen ab 75 Jahren sowie Personen ab 60 Jahren mit schweren Grunderkrankungen gegen RSV geimpft werden sollten.

Hintergrund und Bedeutung der Empfehlung

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weit verbreitetes Virus, das Infektionen der Atemwege verursacht. Während es bei gesunden Erwachsenen oft nur leichte Erkältungssymptome hervorruft, kann es bei älteren Menschen und solchen mit Vorerkrankungen zu schweren, manchmal lebensbedrohlichen Verläufen kommen. Besonders betroffen sind hierbei die unteren Atemwege, was zu Bronchitis und Lungenentzündung führen kann.

Die STIKO verweist darauf, dass das Risiko für einen schweren Verlauf einer RSV-Infektion mit dem Alter und dem Vorhandensein von Grunderkrankungen steigt. Dies betrifft insbesondere Menschen mit chronischen Herzerkrankungen, Lungenerkrankungen wie COPD oder Asthma, Diabetes und immunsupprimierte Personen. Aus diesem Grund sieht die STIKO eine gezielte Impfung dieser Risikogruppen als dringend notwendig an.

Impfstoff und Verfügbarkeit

Der von der STIKO empfohlene Impfstoff gegen RSV wurde speziell für ältere Erwachsene entwickelt und hat in klinischen Studien seine Wirksamkeit und Sicherheit unter Beweis gestellt. Der Impfstoff enthält inaktivierte Viruspartikel, die das Immunsystem dazu anregen, Abwehrkräfte gegen das RSV zu entwickeln, ohne dass eine tatsächliche Infektion stattfindet. Dies ermöglicht es dem Körper, bei einem späteren Kontakt mit dem Virus schneller und effektiver zu reagieren.

Die Verfügbarkeit des Impfstoffs wird voraussichtlich in den kommenden Monaten bundesweit gewährleistet sein. Gesundheitseinrichtungen und Arztpraxen bereiten sich bereits auf die Verteilung und Verabreichung vor. Es wird empfohlen, dass betroffene Personen mit ihrem Hausarzt oder Spezialisten sprechen, um die Impfung zeitnah zu planen.

Reaktionen aus der Fachwelt

Die Reaktionen auf die neue Empfehlung der STIKO sind überwiegend positiv. Experten aus der Medizin und der Gesundheitsforschung betonen die Bedeutung dieser Maßnahme für den Schutz der besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Professor Dr. med. Claudia Schmidt, Leiterin der Abteilung für Infektiologie an der Universität München, erklärt: "Die Einführung der RSV-Impfung für ältere Erwachsene ist ein entscheidender Schritt, um die Morbidität und Mortalität durch RSV-Infektionen in dieser Altersgruppe zu reduzieren. Die wissenschaftlichen Daten zeigen klar, dass die Impfung wirksam und sicher ist."

Auch Patientenverbände und Organisationen für ältere Menschen begrüßen die Empfehlung. Sie sehen darin eine wichtige Maßnahme, um die Lebensqualität und die Gesundheit älterer Menschen zu verbessern. "Wir haben lange auf diese Empfehlung gewartet. Endlich gibt es einen effektiven Schutz gegen eine Infektion, die für viele unserer Mitglieder eine ernsthafte Bedrohung darstellt," so eine Sprecherin des Deutschen Seniorenbunds.

Praktische Tipps zur Impfung

Für die betroffenen Personen stellt sich nun die Frage, wie sie die Impfung am besten in Anspruch nehmen können. Hier einige praktische Tipps:

- Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Facharzt über die Möglichkeit der RSV-Impfung. - Informieren Sie sich über mögliche Termine und Verfügbarkeiten des Impfstoffs in Ihrer Region. - Achten Sie darauf, dass Sie über Ihre bestehenden Gesundheitsprobleme und Medikamente informieren, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden. - Halten Sie nach der Impfung die empfohlenen Nachsorgetermine ein, um eventuelle Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Ausblick und weitere Schritte

Mit der neuen Empfehlung der STIKO wird ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung schwerer RSV-Infektionen bei älteren Erwachsenen gemacht. Es bleibt abzuwarten, wie schnell und in welchem Umfang die Impfung in der Praxis umgesetzt wird. Die Gesundheitsbehörden und medizinischen Einrichtungen sind nun gefordert, die notwendigen Strukturen für eine flächendeckende Impfung zu schaffen.

Darüber hinaus wird erwartet, dass die Forschung zu RSV und anderen Atemwegsinfektionen weiter intensiviert wird. Die Entwicklung neuer Impfstoffe und Therapien könnte in Zukunft noch breitere Bevölkerungsgruppen schützen und die Gesundheitsbelastung durch diese Erkrankungen weiter reduzieren.

Insgesamt bietet die neue STIKO-Empfehlung eine vielversprechende Perspektive für die Gesundheitsvorsorge älterer Menschen in Deutschland. Sie ist ein Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung umgesetzt werden können.

Die Öffentlichkeit und die Betroffenen sind nun aufgerufen, sich umfassend zu informieren und die angebotenen Impfmöglichkeiten wahrzunehmen, um bestmöglich geschützt in die kommende Infektionssaison zu starten.

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