Linus Straßer, der 32-jährige Slalom-Spezialist aus München, bereitet sich intensiv auf die neue Weltcup-Saison vor. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, hat er sich in Levi, Finnland, einquartiert, um unter den besonderen Bedingungen Lapplands zu trainieren. Der Fokus liegt dabei klar auf dem ersten Slalomrennen des Winters, das am Sonntag in Levi stattfindet. Nach dem knapp verpassten Slalom-Gesamtsieg in der Saison 2023/24, strebt Straßer nun die kleine Kristallkugel an. Der Saisonauftakt in Sölden vor zwei Wochen verlief mit einem 22. Platz im Riesenslalom, seinem zweitbesten Ergebnis in dieser Disziplin, bereits vielversprechend.
Die FAZ führte ein Interview mit Straßer, in dem er über die spezielle Atmosphäre in Levi und die Herausforderungen des Trainings auf dem sogenannten Depot-Schnee sprach. Die Ruhe und die kurzen Wege in Levi erlauben es ihm, sich voll und ganz auf das Skifahren zu konzentrieren. Die ungewöhnlich kurzen Tage in Lappland empfindet er nicht als Problem, sondern als willkommene Abwechslung. Die besondere Stimmung, der langsame Lebensrhythmus und die stressfreie Umgebung tragen zu seinem Wohlbefinden bei.
Eine besondere Herausforderung stellt der Schnee in Levi dar. Wie Straßer der FAZ erklärte, wird in Levi ein großes Schneedepot angelegt. Nach der Saison wird der Schnee zusammengeschoben, mit Matten abgedeckt und im Herbst wieder auf den Pisten verteilt. Dieser "alte" Schnee hat eine ganz eigene, grobkörnige Struktur, die das Fahren anspruchsvoll macht. Auch der Trainingshang besteht aus einer Mischung aus Depot-Schnee, Kunstschnee und etwas Naturschnee. Straßer betont, dass er versucht, seinen Fahrstil beizubehalten, jedoch Anpassungen am Ski-Setup und der Kantenpräparation vornimmt, um den Ski optimal auf den Untergrund abzustimmen.
Auf die Frage nach seinen Zielen für die Slalom-Saison, insbesondere nach den Siegen in Kitzbühel und Schladming im vergangenen Winter, antwortet Straßer, dass die Öffentlichkeit oft nur die Siege wahrnehme. Für ihn persönlich sei jedoch die Konstanz auf hohem Niveau wichtiger. Er misst seinen Erfolg nicht mehr nur an einzelnen Ergebnissen, sondern an der Gesamtheit seiner Leistungen. Der Fokus liegt darauf, an jedem Renntag sein volles Potential abzurufen. "Am Renntag gibt es nur dich und dein Skifahren", so Straßer gegenüber der FAZ. Diese Konzentration und der Fokus auf den Moment sind für ihn der Schlüssel zum Erfolg.
Neben dem Slalom plant Straßer auch Starts im Riesenslalom. Der Erfolg in Sölden bestärkt ihn in dieser Entscheidung. Er sieht die Teilnahme am Riesenslalom als wertvolle Ergänzung zu seinem Slalom-Training und als Möglichkeit, seine Fähigkeiten als Skifahrer weiterzuentwickeln. Die kommende Saison verspricht spannend zu werden, und Linus Straßer ist bereit, die Herausforderung anzunehmen.
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Ski-Weltcup: Linus Straßer im Interview vor erstem Slalom in Levi