Chaos im Superhelden-Kosmos: "The Franchise" enthüllt die absurde Realität hinter den Kulissen
Die Comedyserie "The Franchise" bietet, wie Axel Weidemann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) beschreibt, einen schonungslosen Blick hinter die Kulissen einer Superhelden-Filmproduktion. Die von Jon Brown kreierte und von Armando Iannucci und Sam Mendes produzierte Serie begleitet den ersten Regieassistenten Daniel Kumar (Himesh Patel) durch den chaotischen Alltag am Set von "Tecto: Eye of the Storm", einem weiteren Film innerhalb einer scheinbar endlosen Superhelden-Reihe. Weidemann merkt in der F.A.Z. an, dass die Serie damit ein Genre beleuchtet, das "Kinogänger und Couchkartoffeln inzwischen ermüdet".
Der Zuschauer nimmt quasi die Rolle eines stillen Praktikanten ein und erlebt die turbulenten Dreharbeiten hautnah mit. Gemeinsam mit der dritten Regieassistenz Dagmara "Dag" Nwaeze (Lolly Adefope) kämpft sich Daniel Kumar durch die absurden Anforderungen und das allgegenwärtige Chaos der Filmproduktion. Die Serie fängt die Hektik und die Gleichzeitigkeit der Ereignisse am Set gekonnt ein. Die Geschwindigkeit, mit der die Handlung vorangetrieben wird, vermittelt, wie Weidemann in der F.A.Z. schreibt, ein Gefühl von "Authentizität".
Mit ihren rasanten Dialogen und ihren überzeichneten Figuren, die für unzählige komische Momente sorgen, erinnert "The Franchise" stilistisch an die Serie "Veep". Daniel muss sich nicht nur mit den Wünschen der Studioleitung auseinandersetzen, sondern auch dem Regisseur Eric Bouchard (Daniel Brühl) und seiner Ex-Freundin, der ambitionierten Produzentin Anita (Aya Cash), gerecht werden. Die Figur des Studio-Wachhunds Pat Shannon (Darren Goldstein), so Weidemann in der F.A.Z., verdeutlicht die Hierarchie am Set und Daniels Position darin.
Im Gegensatz zu früheren Hollywood-Filmen, die den Glamour und die Größenwahnvorstellungen der Branche zelebrierten, wirft "The Franchise" einen zynischen Blick hinter die Fassade. Die Figuren, darunter Richard E. Grant als "das Auge", erscheinen umso inkompetenter, je höher ihre Position in der Hierarchie ist.
Anstatt einer stringenten Geschichte im klassischen Sinne präsentiert die Serie die Herausforderungen und Absurditäten des Filmemachens und zeigt, wie trotz des allgegenwärtigen Chaos am Ende ein Produkt entsteht, das dem Publikum präsentiert werden kann.
Quellen:
- Axel Weidemann: „The Franchise“ mit Himesh Patel und Daniel Brühl bei Paramount+. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.12.2024. (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/serien/the-franchise-mit-himesh-patel-und-daniel-bruehl-bei-paramount-110156381.html)
- https://www.flipthetruck.com/author/existentialcoffee/feed/
- https://www.yumpu.com/news/de/ausgabe/175525-tv-digital-vodafone-ausgabe-252024