19.10.2024
Tarifeinigung im bayerischen Gastgewerbe bringt Lohnerhöhungen und Einmalzahlungen

Lohnrunde: Tarifeinigung im bayerischen Gastgewerbe

Am 25. Juli 2024 wurde bekannt gegeben, dass nach intensiven und langwierigen Tarifverhandlungen eine Einigung zwischen dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bayern) und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erzielt wurde. Diese Einigung betrifft die Tarifbeschäftigten im bayerischen Gastgewerbe und bringt signifikante Lohnerhöhungen sowie eine Einmalzahlung mit sich.

Details der Tarifeinigung

Gemäß der Vereinbarung steigen die Tariflöhne in mehreren Schritten:

- Ab dem 1. August 2024 um 4,9 Prozent - Ab dem 1. April 2025 um weitere 4,5 Prozent - Ab dem 1. August 2025 um 4,9 Prozent

Die Laufzeit der Vereinbarung erstreckt sich bis Ende August 2026. Neben den Lohnerhöhungen wurde auch eine Einmalzahlung von 400 Euro beschlossen, die als steuerfreie Inflationsausgleichsprämie deklariert wird. Diese Prämie wird auch den Auszubildenden zugutekommen, deren Vergütung in mehreren Schritten angehoben wird:

- Im ersten Schritt um 100 Euro - In den beiden folgenden Schritten jeweils um 30 Euro

Reaktionen aus der Branche

Angela Inselkammer, Präsidentin des DEHOGA Bayern, äußerte sich zur Einigung und betonte, dass die Verhandlungen an die Grenze des Machbaren gegangen seien. Sie erklärte: „In einer Zeit, in der auch unsere Mitarbeiter finanziell unter Druck stehen, haben wir einen Abschluss erzielt, der die schwierige Balance zwischen einem erhöhten Entgelt und dem wirtschaftlich Möglichen berücksichtigt.“ Diese Aussage verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen viele Unternehmen im Gastgewerbe stehen, insbesondere in finanziell angespannten Zeiten.

Mustafa Öz, der Verhandlungsführer der NGG, zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Ergebnis der Verhandlungen. „Es waren lange und harte Verhandlungen, aber wir sind mit dem Ergebnis zufrieden“, sagte er. Besonders hervorzuheben sei, dass ab dem 1. August 2025 der von der NGG geforderte Fachkräfteeinstiegslohn von 3000 Euro überschritten werde, was für viele Beschäftigte im Gastgewerbe einen spürbaren Anstieg ihrer Einkünfte bedeuten wird.

Hintergrund der Tarifverhandlungen

Die Tarifverhandlungen im bayerischen Gastgewerbe sind das Ergebnis eines langwierigen Prozesses, der durch verschiedene Faktoren beeinflusst wurde, darunter steigende Lebenshaltungskosten und der Fachkräftemangel in der Branche. Die NGG fordert seit längerer Zeit eine angemessene Vergütung für die Beschäftigten, um die Attraktivität der Berufe im Gastgewerbe zu steigern und qualifizierte Fachkräfte zu halten. Diese Einigung könnte einen positiven Einfluss auf die Branche haben, indem sie sowohl bestehende Mitarbeiter motiviert als auch potenzielle neue Arbeitskräfte anzieht.

Ausblick auf die Zukunft

Die Einigung zwischen dem DEHOGA Bayern und der NGG könnte als richtungsweisend für zukünftige Tarifverhandlungen in anderen Bundesländern dienen. Angesichts der Herausforderungen, die die Gastronomie in den letzten Jahren, insbesondere während der COVID-19-Pandemie, durchlebt hat, könnte diese Einigung als Modell für andere Regionen fungieren, um die Arbeitsbedingungen und Löhne im Gastgewerbe zu verbessern.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese Lohnerhöhungen auf die finanzielle Situation der Beschäftigten auswirken und ob sie tatsächlich dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu lindern. Die Branche steht vor der Herausforderung, weiterhin attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, um die besten Talente zu gewinnen und zu halten.

Fazit

Die Tarifeinigung im bayerischen Gastgewerbe stellt einen wichtigen Schritt in Richtung verbesserter Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Vergütung für die Beschäftigten dar. In Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Situation ist es entscheidend, dass sowohl Arbeitgeber als auch Gewerkschaften weiterhin in den Dialog treten, um nachhaltige Lösungen zu finden, die langfristig sowohl den Beschäftigten als auch den Unternehmen zugutekommen.

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