19.10.2024
Tragödie auf dem Wasser: Der Untergang der Luxusyacht Bayesian vor Sizilien

Bootskatastrophe vor Sizilien: Luken offen, Schwert eingezogen – warum die Bayesian so schnell unterging

Die Luxusyacht „Bayesian“ sank am Montagmorgen vor der Küste Siziliens, was zu einer Tragödie führte, bei der mehrere Menschenleben verloren gingen. Unter den Opfern befindet sich der britische Tech-Unternehmer Mike Lynch, der als einer der vermissten Passagiere gilt. Die Suche nach den Vermissten wird von der italienischen Küstenwache und Tauchern fortgesetzt, jedoch sind die Hoffnungen, die Vermissten lebend zu finden, gering.

Am Mittwoch entdeckten Taucher vier Leichen in der gesunkenen Yacht, darunter die des Unternehmers Lynch und seiner Tochter. Die Bergungsarbeiten gestalten sich als äußerst schwierig, da der Zugang zu den Kabinen im Unterdeck durch Möbel und Matratzen blockiert ist. Insgesamt befanden sich 22 Personen an Bord der Yacht, darunter zehn Besatzungsmitglieder und zwölf Passagiere. Während einige gerettet werden konnten, sind zwei Personen weiterhin vermisst.

Ursachen des Unglücks

Neue Informationen deuten darauf hin, dass der Kommandant der Yacht, James Cutfield, von einem plötzlichen Sturm überrascht wurde. Berichten zufolge war nur starker Wind vorhergesagt worden, jedoch nicht die Intensität des Sturms, der die Yacht traf. Die „Bayesian“ war zum Zeitpunkt des Unglücks nicht ausreichend vorbereitet, da sowohl Luken als auch Bullaugen offen waren, was zu einem raschen Wassereintritt führte. Zudem war das Schwert, das für die Stabilität des Schiffs sorgt, nicht ausgefahren, was die Situation weiter verschärfte.

Die Yacht sank innerhalb weniger Minuten, was vielen Passagieren und Besatzungsmitgliedern die Flucht unmöglich machte. Taucher berichteten, dass der 75 Meter hohe Aluminiummast der Yacht auf dem Meeresgrund intakt erscheint, obwohl frühere Zeugenaussagen einen Mastbruch vermeldeten. Experten vermuten, dass der Mast durch seine große Fläche wie ein Segel wirkte und zusätzlichen Druck auf das Schiff ausübte.

Technische Details der Yacht

Die „Bayesian“ wurde 2008 von der italienischen Werft Perini Navi gebaut und 2020 renoviert. Sie war mit einem speziellen System ausgestattet, das den Tiefgang des Schiffs für die Navigation in seichten Gewässern halbieren konnte. Bei vollständig ausgefahrenem Schwert betrug die Kieltiefe 9,83 Meter, während der Tiefgang auf 4,05 Meter reduziert werden konnte, um das Manövrieren in flachen Gewässern zu erleichtern.

Die Yacht war für ihre luxuriöse Ausstattung bekannt und wurde häufig von wohlhabenden Gästen genutzt. Die Tragödie hat nicht nur die Familien der Opfer, sondern auch die gesamte maritime Gemeinschaft erschüttert. Experten warnen, dass solche Unglücke durch unzureichende Vorbereitungen und plötzliche Wetteränderungen verursacht werden können.

Aktuelle Entwicklungen

Die italienische Küstenwache hat die Suche nach den vermissten Personen intensiviert, jedoch sind die Chancen, sie lebend zu finden, laut offiziellen Quellen gering. Die Bergungsarbeiten werden durch die Tiefe des Wracks und die schwierigen Bedingungen unter Wasser erschwert. Ein Sprecher der Küstenwache äußerte, dass die Suche mit Hilfe von Militärschiffen und Hubschraubern fortgesetzt wird.

Überlebende berichten von dramatischen Szenen während des Unglücks. Eine Passagierin schilderte, dass sie ihre Augen im Wasser nicht offen halten konnte und nur die Schreie der anderen hörte. Solche Berichte verdeutlichen die chaotischen und angsterfüllten Momente, die während des Untergangs der Yacht erlebt wurden.

Fazit

Der Untergang der „Bayesian“ ist ein tragisches Beispiel für die Gefahren, die mit dem Segeln verbunden sind, insbesondere unter extremen Wetterbedingungen. Die genauen Ursachen des Unglücks werden weiterhin untersucht, und die maritime Gemeinschaft hofft, aus dieser Tragödie zu lernen, um zukünftige Vorfälle zu verhindern.

Die Geschehnisse rund um die „Bayesian“ werfen auch Fragen zur Sicherheit und den Vorschriften im Yachtbetrieb auf. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit auf See zu erhöhen und ähnliche Tragödien in der Zukunft zu vermeiden.

Quellen: F.A.Z. NET

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