19.10.2024
Polizeipräsenz am Hamburger Hansaplatz verstärkt

Zahlreiche Polizisten kontrollierten am Freitagabend mehrere Bars und Lokale am Hansaplatz. Foto: Marius Röer

Am Freitagabend kam es erneut zu einer groß angelegten Razzia der Polizei in St. Georg: Mehrere Dutzend Beamte kontrollierten zahlreiche Bars und Lokale sowie Personen rund um den berüchtigten Hansaplatz. Zwei Läden wurden dicht gemacht – und es kam zu Festnahmen. Wie die Morgenpost berichtet, wurden im Rahmen der Aktion von 17 bis 23.30 Uhr insgesamt 94 Personen überprüft. Eine Person wurde vorläufig festgenommen, vier Personen kamen in Gewahrsam. Außerdem wurden 16 Platzverweise und 18 Aufenthaltsverbote ausgesprochen.

Kontrolle am Hansaplatz: Mehrere Platzverweise und Strafanzeigen – Lokale dicht

Die Beamten stellten 78 Identitäten fest und fertigten drei Strafanzeigen – eine wegen Besitzes von Kokain, eine wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und eine aufgrund des Verdachts auf illegalen Aufenthalt. Zusätzlich wurde eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen des Mitführens von Reizgas in der Waffenverbotszone erstellt. Mitarbeiter des Bezirksamtes schlossen außerdem zwei Lokale vorübergehend aufgrund von Mängeln. Unter anderem die berüchtigte Kneipe „Windstärke 11“ am Hansaplatz wurde kontrolliert. Der Hansaplatz ist ein viel frequentierter Treffpunkt für Anwohner und Touristen gleichermaßen. Durch seine zentrale Lage und die Nähe zu Hilfseinrichtungen wie dem Drob Inn ist der Platz jedoch auch ein Aufenthaltsort für Menschen in prekären Lebenslagen. Um die Sicherheitslage zu verbessern und gleichzeitig auch hilfebedürftige Personen zu unterstützen, setzt die Hamburger Polizei auf verstärkte Präsenz und gezielte Einsätze.

Polizei will Hotspot Hansaplatz sicherer machen

Seit 2019 ergänzen Videoüberwachung und ein Glasflaschenverbot das Konzept zur Erhöhung der Sicherheit am Hansaplatz. Künftig sollen die Schwerpunkteinsätze in höherer Taktung erfolgen, auch mit Unterstützung der Landesbereitschaftspolizei. Ziel ist es, eine erhöhte Ansprechbarkeit zu gewährleisten und umgehend auf Beschwerden und Hinweise aus der Bevölkerung reagieren zu können.

Andy Grote: „Wir werden den Druck auf die Problemszene deutlich erhöhen“

Innensenator Andy Grote (SPD) und Polizeipräsident Falk Schnabel betonten die Bedeutung der Maßnahmen für die Sicherheit am Hansaplatz. Grote erklärte: „Mit unserem Maßnahmenpaket am Hauptbahnhof ist es gelungen, die Situation dort spürbar zu verbessern. Jetzt setzen wir auch im Umfeld nach und stellen den Hansaplatz unter Polizeischutz. Dazu gehören eine feste Postierung von Einsatzkräften, mehr polizeiliche Kontrollen und eine Vielzahl gezielter Schwerpunkteinsätzen, mit denen wir den Druck auf die Problemszene dort deutlich erhöhen werden.“ Schnabel ergänzte: „Den jüngsten Entwicklungen am Hansaplatz wirken wir jetzt mit einem neuen Handlungskonzept und der personellen Verstärkung des PK 11 entgegen. Mit mehr sichtbarer Präsenz durch uniformierte Posten, einer verstärkten Bestreifung des Gebiets zwischen Hauptbahnhof und Hansaplatz und der Intensivierung unserer Schwerpunkteinsätze wollen wir das Sicherheitsgefühl der Menschen vor Ort wieder spürbar verbessern.“

Die Zeit berichtete, dass die Hamburger Polizei am Freitagabend fast hundert Menschen am Hansaplatz kontrollierte. Die Razzia dient der Sicherheitsverbesserung am Kriminalitätsschwerpunkt. Innensenator Andy Grote (SPD) betonte, dass der Platz künftig unter Polizeischutz stehe. Geplante Maßnahmen umfassen eine erhöhte Sichtbarkeit durch mobile Streifen, feste Posten sowie verstärkte Schwerpunkteinsätze der Polizei. So solle das Sicherheitsgefühl für Anwohner und Besucher verbessert werden. Seit 2019 gibt es eine Videoüberwachung am Hansaplatz. Ein System zur Auswertung von Bewegungsmustern soll helfen, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen. Polizeipräsident Falk Schnabel kündigte an, dass Kontrollen regelmäßig stattfinden werden. Anwohner sollen auch direkt angesprochen werden, um auf deren Beschwerden zu reagieren.

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