Der Boxkampf zwischen Mike Tyson und Jake Paul, der am 15. November 2024 live auf Netflix übertragen wurde, hat im Vorfeld für viel Aufsehen gesorgt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, war der Kampf sportlich gesehen umstritten, da der 58-jährige Tyson seit Jahren nicht mehr professionell geboxt hatte und gegen den deutlich jüngeren, 27-jährigen Paul antrat. Der Kampf wurde von vielen als reines Marketing-Event für Netflix kritisiert, das den Niedergang des Boxsports symbolisiere.
Die Süddeutsche Zeitung beschreibt den Kampf als schmerzhaft anzusehen, insbesondere ab der dritten Runde, in der der Altersunterschied deutlich zutage trat. Trotz der Kritik am sportlichen Wert des Kampfes war das Interesse enorm. N-tv berichtete, dass Millionen von Menschen den Kampf via Netflix streamten und 60.000 Fans live im AT&T Stadium in Arlington, Texas, dabei waren. Die beiden Kontrahenten sollen jeweils 25 Millionen US-Dollar Gage erhalten haben.
Für Netflix war der Kampf ein Testlauf für Live-Sportübertragungen, nachdem die Plattform bereits Erfolge mit Sportdokumentationen wie „Drive to Survive“ gefeiert hatte. Wie N-tv analysiert, geht es dem Streamingdienst in der heutigen „Attention Economy“ darum, die Aufmerksamkeit der Nutzer zu gewinnen und so neue Abonnenten zu generieren. Der Kampf zwischen Tyson und Paul sollte dabei verschiedene Generationen ansprechen: die Babyboomer, die mit Tyson aufgewachsen sind, und die jüngeren Generationen, die Paul von YouTube kennen.
Die technische Umsetzung des Events verlief jedoch nicht reibungslos. Wie Spiegel Online und Watson berichteten, kam es während der Übertragung zu Serverproblemen, die viele Zuschauer daran hinderten, den Kampf zu verfolgen. Fehlermeldungen und Standbilder sorgten für Frust bei den Fans. Die hohe Nachfrage nach dem Kampf überstieg offenbar die Kapazitäten der Netflix-Server.
Ran.de lieferte detaillierte Informationen zum Ablauf des Kampfes: acht Runden à zwei Minuten, mit schwereren Handschuhen als üblich (14 Unzen statt 10 Unzen), um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Es gab keine Punktrichter, der Kampf konnte nur durch K.o. entschieden werden. Vor dem Hauptkampf fanden weitere Kämpfe statt, darunter der Weltmeisterschaftskampf im Superleichtgewicht der Frauen zwischen Katie Taylor und Amanda Serrano.
Filmstarts.de beleuchtete die finanziellen Aspekte des Events und berichtete über die hohen Gagen der beiden Boxer. Der Kampf wurde als medienwirksames Spektakel inszeniert, mit provokanten Aktionen der beiden Kontrahenten im Vorfeld. Tysons Gesundheitszustand wurde ebenfalls thematisiert, da er den Kampf ursprünglich aufgrund eines Magengeschwürs verschieben musste. T-Online berichtete über Tysons Motivation für den Kampf und zitierte ihn mit den Worten: "Wenn ich gewinne, werde ich unsterblich sein".
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Boxkampf zwischen Mike Tyson und Jake Paul ein mediales Großereignis war, das trotz sportlicher Kritik und technischer Probleme ein Millionenpublikum erreichte. Der Kampf verdeutlicht die zunehmende Bedeutung von Live-Sportübertragungen für Streamingdienste wie Netflix im Kampf um die Aufmerksamkeit der Nutzer.
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