Der Volkstrauertag steht in Deutschland für das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Wie die Zeit berichtet, erinnerte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) am 16. November 2024 an die Bedeutung dieses Tages und mahnte zum Widerstand gegen Intoleranz und Hass. Er betonte die schrecklichen Konsequenzen, die aus der Hinnahme von Radikalisierung erwachsen können. Rhein unterstrich die Notwendigkeit, angesichts globaler Krisen und des zunehmenden Extremismus und Nationalismus, gemeinsam gegen Feindseligkeit und Gewalt einzutreten. Der Volkstrauertag sei zudem ein Symbol für die gemeinsame Verantwortung, ein friedliches Zusammenleben auf allen Ebenen zu gewährleisten.
Der Ministerpräsident hob die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge hervor. Der Landesverband Hessen betreut laut Staatskanzlei über 1.000 Kriegsgräberstätten mit mehr als 70.000 Opfern, darunter Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und Soldaten verschiedener Nationalitäten. Rhein würdigte die unermüdliche Arbeit des Volksbundes, die die Erinnerung an die unzähligen Opfer bewahrt. Ähnlich äußerte sich auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), wie rbb24 berichtet. Woidke betonte, dass der Krieg Lebensläufe zerstört, Familien auseinanderreißt und verbrannte Erde hinterlässt. Er erinnerte daran, dass jedes Kriegsopfer ein individuelles Schicksal repräsentiert, sei es Soldat oder Zivilist.
Der Volkstrauertag, der immer zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen wird, wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeführt. Ursprünglich gedacht als Zeichen der Solidarität mit den Hinterbliebenen des Ersten Weltkriegs, gedenkt Deutschland heute aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Auch die Landtagspräsidentin Kristina Herbst in Schleswig-Holstein betonte laut einer Pressemitteilung des Landtags die Bedeutung des Gedenkens, insbesondere angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Sie unterstrich die Notwendigkeit, jungen Menschen das Leid der Kriegsopfer verständlich zu machen, und lobte den Ansatz des Volksbundes, Kriegsgräberstätten als Lernorte zu nutzen.
Im Bundestag wird am Volkstrauertag traditionell der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Wie der Bundestag auf seiner Webseite mitteilt, hielt 2024 der rumänische Staatspräsident Klaus Werner Iohannis die Gedenkrede. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach das Totengedenken. Rumänien war in diesem Jahr Partnerland des Volksbundes, was sich auch im Programm der Gedenkstunde widerspiegelte.
Die Neue Wache in Berlin, die zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland, ist ebenfalls ein Ort des Gedenkens am Volkstrauertag. Wie die Bundesregierung mitteilt, legen dort Repräsentanten der Verfassungsorgane, der Staatspräsident von Rumänien und der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Kränze nieder. Bundesweit werden die obersten Bundesbehörden und ihre Geschäftsbereiche halbmast beflaggt.
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