16.11.2024
Tyson Unterliegt Paul Sensationssieg Des YouTubers

Ex-Boxchampion Mike Tyson unterliegt YouTuber Jake Paul

Der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister Mike Tyson hat in einem viel beachteten Boxkampf gegen den YouTuber Jake Paul eine Niederlage einstecken müssen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, war es für den 58-jährigen Tyson der erste offizielle Kampf seit 2005. Der Kampf, der als Riesenshow inszeniert und vom Streamingdienst Netflix live übertragen wurde, fand im Football-Stadion der Dallas Cowboys vor 72.300 Zuschauern statt. Die Entscheidung der Kampfrichter fiel einstimmig zugunsten von Paul aus.

Der 31 Jahre jüngere Paul, der erst seit 2020 eine Boxkarriere verfolgt, nachdem er zuvor als Influencer bekannt wurde, konnte damit seinen elften Sieg im zwölften Kampf verbuchen. Der Kampf begann für Tyson vielversprechend. In den ersten beiden Runden zeigte er sich aggressiv und landete deutlich mehr Treffer als sein Kontrahent. Wie unter anderem Focus Online berichtet, geriet Tyson jedoch in der dritten Runde ins Straucheln, nachdem Paul ihn mehrfach getroffen hatte. Von diesem Zeitpunkt an dominierte der jüngere und agilere Paul das Geschehen. Tyson konzentrierte sich vorwiegend auf die Abwehr und konnte keine nennenswerten Angriffe mehr starten. In den letzten Sekunden des Kampfes stellten beide Boxer die aktiven Kampfhandlungen ein und Paul verbeugte sich vor Tyson.

Die Übertragung des Kampfes über Netflix war von technischen Problemen begleitet. Wie dpa meldet, kam es während der Vorkämpfe zu mehreren Aussetzern. Bei vielen Zuschauern blieb das Bild stehen oder es lief nur der Ton weiter. In den sozialen Medien beschwerten sich zahlreiche Nutzer über Fehlermeldungen und eine schlechte Bildauflösung. Netflix hat sich zu den technischen Problemen bisher nicht öffentlich geäußert.

Der Kampf zwischen dem ehemaligen Boxchampion und dem Internetstar war im Vorfeld kontrovers diskutiert worden. Watson.ch thematisiert unter anderem die unterschiedlichen Gewichtsklassen der beiden Boxer. Tyson boxte im Schwergewicht, während Paul normalerweise im Cruisergewicht antritt. Auch die verkürzte Rundendauer von jeweils zwei Minuten im Vergleich zu den üblichen drei Minuten im Profiboxen sorgte für Diskussionen.

Der Kampf wurde als Profikampf gewertet, obwohl Tyson zuvor von einem Showkampf gesprochen hatte. News.de berichtet, dass die Verwendung von schwereren, besser gepolsterten Handschuhen (14 Unzen) vereinbart worden war, um das Risiko eines frühen Knockouts zu minimieren.

Brisant.de beleuchtet die Hintergründe der beiden Kontrahenten und die Inszenierung des Kampfes als Medienspektakel. Der Sender berichtet auch über die finanziellen Aspekte des Events und die hohen Ticketpreise, die bis zu zwei Millionen Dollar für ein VIP-Paket betrugen.

Stern.de zitiert den ehemaligen Boxer Axel Schulz, der den Kampf als „Showkampf“ bezeichnet und vermutet, dass der Ausgang abgesprochen sei. Schulz betont jedoch die positive Wirkung des Events für den Boxsport im Allgemeinen, da es die Aufmerksamkeit auf die Sportart lenkt.

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