Die Wismarer Werft, die früher vor allem für den Bau von Frachtschiffen und Kreuzfahrtschiffen bekannt war, steht möglicherweise vor einem Neustart im Bereich des Marineschiffbaus. Wie verschiedene Medien, darunter die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/02/plaene-des-bundes-schueren-hoffnung-fuer-werft-in-wismar), berichten, erhöhen sich die Chancen auf Bundesaufträge zur Herstellung neuer U-Boote. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) zeigte sich in Schwerin zuversichtlich hinsichtlich der „positiven Signale aus Berlin“, unterstrich jedoch gleichzeitig, dass die Aufträge noch nicht endgültig vergeben seien. Eine baldige Entscheidung ist ihm wichtig, da ein solcher Auftrag den Mitarbeitern am TKMS-Standort Wismar eine langfristige Beschäftigungsperspektive bieten würde.
Nach der Insolvenz der MV Werften im Jahr 2022 übernahm Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) die Werft in Wismar, wie diverse Medien berichten. Der Kieler U-Boot-Bauer erweiterte damit seine Produktionskapazitäten in Erwartung zukünftiger Großaufträge. Die ursprüngliche Hoffnung, bereits 2024 mit dem Bau von Marineschiffen in Wismar beginnen zu können, hat sich allerdings zerschlagen. Aktuell arbeitet ein Teil der Belegschaft noch an der Fertigstellung eines Kreuzfahrtschiffes, welches Disney Cruise Lines aus der Insolvenzmasse erworben hatte.
Medienberichten zufolge plant Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Anschaffung neuer U-Boote. Eine entsprechende Vorlage für den Haushaltsausschuss des Bundestages sieht dafür 4,7 Milliarden Euro vor. Deutschland und Norwegen haben bereits 2021 einen Vertrag mit TKMS über die Lieferung von insgesamt sechs U-Booten des Typs U212 CD ("Common Design") geschlossen, wie unter anderem die Ostsee-Zeitung (https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/nordwestmecklenburg/wismar/wismarer-werft-bundestag-will-milliarden-auftrag-fuer-u-boote-erteilen-MCSEODOBJZGLBFQS7MEPZAYPLU.html) berichtet. Pistorius reiste am Montag nach Norwegen, um gemeinsam mit seinem norwegischen Amtskollegen Bjørn Arild Gram an der Grundsteinlegung eines deutsch-norwegischen Instandsetzungszentrums teilzunehmen.
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