21.12.2024
Ukraine Krieg Aktuell Gefangenenaustausch und anhaltende Kämpfe

Weihnachtspakete für Kriegsgefangene - Kämpfe in der Ukraine dauern an

Der Austausch von Weihnachtspaketen für Kriegsgefangene zwischen Russland und der Ukraine ändert nichts an der anhaltenden Kriegsrealität. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, tauschten der ukrainische Ombudsmann Dmytro Lubinez und seine russische Kollegin Tatjana Moskalkowa in Belarus rund 1.500 Pakete mit Weihnachtsgeschenken und Briefen von Angehörigen aus. Im Rahmen des Treffens wurden laut Lubinez auch Listen von Kriegsgefangenen und in Russland inhaftierten ukrainischen Zivilisten übergeben. Zudem erfolgte die bereits angekündigte Übergabe der sterblichen Überreste von mehr als 500 ukrainischen Soldaten aus Russland. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz begleitete den Austausch. Ungeachtet dieser symbolischen Geste zum Weihnachtsfest lehnten beide Kriegsparteien einen von Ungarn vorgeschlagenen Weihnachtsfrieden ab.

Die Kampfhandlungen gehen unterdessen weiter. In der Nacht von Freitag auf Samstag löste die Ortung russischer Kampfdrohnen in weiten Teilen der Ukraine Luftalarm aus. Auch Charkiw wurde von einem Drohnenangriff getroffen, wobei sechs Menschen Verletzungen erlitten. Der ukrainische Generalstab meldete fast 200 russische Angriffe entlang der Ost- und Südfront. Ein Viertel davon konzentrierte sich auf die stark umkämpfte Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk. Dem ukrainischen Lagebericht zufolge versuchen die ukrainischen Streitkräfte, den Vormarsch der russischen Truppen zu stoppen. Auch im russischen Grenzgebiet Kursk setzten russische Einheiten ihre Angriffe fort.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte Deutschland für die Lieferung eines weiteren Iris-T-Flugabwehrsystems. Er bezeichnete die Lieferung als Reaktion auf die ukrainische Bitte um mindestens 19 weitere Systeme zum Schutz der Kraftwerksinfrastruktur. Die Lieferung war bereits angekündigt und wurde von Bundeskanzler Olaf Scholz beim EU-Gipfel in Brüssel bestätigt.

Selenskyj unterstrich die Notwendigkeit des Schutzes angesichts des Raketenangriffs auf Kiew, bei dem eine Person ums Leben kam und mehrere verletzt wurden. Neben Schäden an einer katholischen Kirche und einem Wohn- und Geschäftsviertel wurden auch mehrere Botschaften in einem Bürogebäude im Zentrum Kiews beschädigt, darunter die Vertretungen von Albanien, Argentinien, Palästina, Nordmazedonien, Portugal und Montenegro. Selenskyj forderte die internationale Gemeinschaft zu verstärktem Druck auf Moskau auf.

Keith Kellogg, der designierte Ukraine-Beauftragte des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump, plant einen Besuch in Kiew. Ein Termin wurde bereits vereinbart, wie der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Heorhij Tychyj, bestätigte. Kellogg soll Trumps Pläne für eine schnelle Beendigung des Krieges vorantreiben, die bisher auf ein Einfrieren des Konflikts entlang der aktuellen Frontlinie hinauslaufen. Ein Besuch in Russland ist derzeit nicht geplant.

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