19.10.2024
Ukraine plant Reaktion auf russische Luftangriffe

Russische Luftangriffe: Selenskyj droht Russland mit Vergeltung wegen Luftschlägen

Nach den jüngsten, massiven russischen Luftangriffen auf die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Vergeltung angekündigt. In einer Videobotschaft erklärte er, dass die Ukraine eine militärische Antwort vorbereite, die den Einsatz der vom Westen gelieferten F-16-Kampfjets umfassen werde. Diese Angriffe, die laut ukrainischen Behörden mit 236 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen durchgeführt wurden, forderten mindestens sieben Todesopfer und 47 Verletzte.

Die Ukraine führt seit Februar 2022 einen Abwehrkrieg gegen die russische Invasion, und Selenskyj betonte die Notwendigkeit, auf die jüngsten Angriffe zu reagieren. Details zu den geplanten Vergeltungsmaßnahmen wurden jedoch nicht bekannt gegeben. Der Präsident verwies auf die laufende ukrainische Offensive im russischen Gebiet Kursk, die seit drei Wochen andauert. Diese Offensive hat es den ukrainischen Streitkräften ermöglicht, ihre Kontrolle über bestimmte Gebiete zu erweitern und russische Kriegsgefangene zu nehmen, was die Möglichkeiten für einen Austausch von Gefangenen verbessert.

Selenskyj erklärte, dass die Offensive in Kursk auch eine Reaktion auf die Tatsache sei, dass westliche Verbündete bisher keine reichweitenstarken Waffen für den Einsatz auf russischem Gebiet freigegeben haben. Die Präsenz der ukrainischen Truppen in diesem Gebiet sei ein Mittel, um die fehlende Erlaubnis zu kompensieren und Druck auf Moskau auszuüben, um Verhandlungen für einen gerechten Frieden zu fördern. Am 6. August war die Ukraine mit etwa 10.000 Soldaten in die Region Kursk einmarschiert.

In seiner Ansprache thematisierte Selenskyj auch interne Probleme im Kampf gegen die russische Aggression. Er berichtete von Berichten über Kollaborateure und laufende Strafverfahren gegen Ukrainer, die die russische Aggression unterstützen oder sogar aktiv am Krieg gegen die Ukraine teilnehmen. Der ukrainische Geheimdienst hat in den letzten Monaten immer wieder Festnahmen und Urteile in solchen Fällen gemeldet.

Ein weiterer Punkt in Selenskyjs Ansprache war die illegale Flucht von Ukrainern aus dem Land. Viele Wehrpflichtige versuchen, dem Kriegsdienst zu entkommen, indem sie Schleuser bezahlen, um die Grenze illegal zu überqueren. Der Präsident kündigte Maßnahmen an, um diese Probleme anzugehen, einschließlich der Bekämpfung von Korruption in Einberufungsstellen, wo Wehrpflichtige manchmal gegen Geld eine Untauglichkeitsbescheinigung erhalten.

Die Situation in der Ukraine bleibt angespannt, und die Reaktionen auf die russischen Angriffe werden weiterhin von der internationalen Gemeinschaft beobachtet. Während die ukrainischen Streitkräfte versuchen, ihre Position zu stabilisieren und zu verteidigen, bleibt die Frage, wie sich die militärischen und politischen Entwicklungen im Laufe der Zeit entfalten werden. Die ukrainische Regierung steht vor der Herausforderung, sowohl militärisch als auch politisch auf die aggressive Außenpolitik Russlands zu reagieren und gleichzeitig die Stabilität im eigenen Land zu gewährleisten.

Die jüngsten Ereignisse unterstreichen die Komplexität des Konflikts und die Schwierigkeiten, die sowohl die Ukraine als auch Russland in der aktuellen Lage bewältigen müssen. Während die Ukraine weiterhin um Unterstützung von westlichen Verbündeten bittet, bleibt die Frage, wie effektiv diese Unterstützung in der Praxis sein wird und welche Auswirkungen sie auf den Verlauf des Krieges haben könnte.

Die internationale Gemeinschaft bleibt weiterhin in Alarmbereitschaft, während sich die Situation in der Ukraine weiterentwickelt. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die militärischen Strategien beider Seiten entwickeln und welche diplomatischen Bemühungen unternommen werden, um zu einer Lösung des Konflikts zu gelangen.

Quellen: dpa, Zeit Online

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