8.12.2024
Unerwartetes Dreiertreffen: Trump, Macron und Selenskyj beraten Ukraine-Krieg

Trump trifft in Paris auf Macron und Selenskyj zu Ukraine-Gesprächen

Bei seiner ersten Auslandsreise nach dem Wahlsieg traf Donald Trump in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen, um die Zukunft der Ukraine zu erörtern. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete über das Treffen im Élysée-Palast, das Selenskyj anschließend als produktiv bezeichnete. Zeitgleich kündigte die US-Regierung unter dem scheidenden Präsidenten Joe Biden ein weiteres Militärhilfepaket für die Ukraine in Höhe von fast einer Milliarde US-Dollar an. Die "Zeit" berichtet, Bidens Team wolle die vom Kongress bewilligten Mittel noch vor Trumps Amtsantritt im Januar vollständig an Kiew überweisen, um einem möglichen Kurswechsel in der Ukraine-Politik zuvorzukommen (https://www.zeit.de/news/2024-12/08/ukraine-gespraeche-in-paris-trump-zurueck-auf-weltbuehne).

Ursprünglich waren separate Treffen Macrons mit Trump und Selenskyj geplant. Das Dreiergespräch kam unerwartet zustande. Selenskyj beschrieb das Treffen laut dpa als gut und Trump als "resolut". Auf der Plattform X schrieb der ukrainische Präsident, Ziel sei ein schnelles und gerechtes Ende des Krieges. Man habe über die humanitäre Situation, die Lage an der Front und einen gerechten Frieden für die Ukraine gesprochen. Die drei Staatschefs vereinbarten die Fortsetzung der Zusammenarbeit. "Frieden durch Stärke ist möglich", so Selenskyj. Macron erklärte auf X, man wolle die gemeinsamen Anstrengungen für Frieden und Sicherheit fortsetzen. Konkrete Ergebnisse des Treffens wurden zunächst nicht veröffentlicht.

In der Ukraine besteht die Sorge, dass Trump die Militärhilfe nach seinem Amtsantritt deutlich reduzieren könnte. Die USA sind aktuell der wichtigste Unterstützer und Waffenlieferant des Landes. Auch in vielen EU-Staaten gibt es Befürchtungen, Trump könnte einen Waffenstillstand aushandeln, der Russland als Sieger erscheinen lässt. Trump hatte im Wahlkampf mehrfach behauptet, den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können, ohne jedoch zu erläutern, wie er dies erreichen will.

Macron empfing Trump in Paris mit ungewöhnlichem Pomp für einen noch nicht amtierenden Staatschef. Die Rheinische Post berichtete von einem roten Teppich und großer Herzlichkeit seitens Macrons (https://rp-online.de/politik/ausland/paris-macron-beruesst-donald-trump-mit-umarmung-und-rotem-teppich_aid-121877509). Macron hatte bereits während Trumps erster Amtszeit ein gutes Verhältnis zu ihm gepflegt.

Trumps Besuch fiel mit einer innenpolitischen Krise in Frankreich zusammen. Die Regierung war im Haushaltsstreit gestürzt, und Teile der Opposition fordern Macrons Rücktritt. Für Macron könnte der Empfang des künftigen US-Präsidenten und die Wiedereröffnung von Notre-Dame eine willkommene Ablenkung sein. Neben der Notre-Dame-Zeremonie traf Trump laut Stern auch den britischen Thronfolger Prinz William (https://www.stern.de/politik/ausland/die-lage-im-ueberblick--ukraine-gespraeche-in-paris--trump-zurueck-auf-weltbuehne-35292320.html).

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