Die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser steht im Zentrum von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, geht es um einen möglichen Schaden in Millionenhöhe. Die Ermittlungen richten sich gegen drei Beschuldigte aus der Führungsriege des Verbandes. Es besteht der Verdacht, dass überhöhte Gehälter gezahlt wurden. Die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser ist ein bedeutender Träger von sozialen Einrichtungen in Sachsen-Anhalt und Thüringen und betreut unter anderem rund 4.200 Kinder und Jugendliche in Kindertagesstätten, Horten und Jugendeinrichtungen.
Die aktuellen Ermittlungen haben Forderungen nach einer Erweiterung der Prüfrechte des Landesrechnungshofes laut werden lassen. Frank Bommersbach, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag, betonte laut dpa die Notwendigkeit einer regelmäßigen und anlassbezogenen Prüfung von Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, da diese mit öffentlichen Geldern arbeiten. Der Landesrechnungshof fordert schon länger erweiterte Prüfrechte.
Bereits Mitte September wurde das Thema im Landtag diskutiert. Weitere Beratungen in Landtagsausschüssen sind geplant. Die Staatsanwaltschaft Halle führt die Ermittlungen wegen Untreue in besonders schwerem Fall. Im Zuge der Ermittlungen wurden in der vergangenen Woche Geschäfts- und Privaträume von Führungskräften durchsucht. Wie die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet, sollen die Ermittlungen durch einen Hinweis des Finanzamtes ausgelöst worden sein. Die Zeitung nennt auch die drei Beschuldigten: den Vorstandsvorsitzenden, seinen Stellvertreter und die Prokuristin. Der Verdacht lautet, dass die Prokuristin und ein im Sommer verstorbener Geschäftsführer zwischen 2019 und 2024 deutlich zu hohe Gehälter bezogen haben.
Trotz der laufenden Ermittlungen versichert der Geschäftsführer der Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser, Sven Gebhardt, dass der Betrieb der Kitas und Pflegeeinrichtungen uneingeschränkt weiterläuft. Die Qualität der Angebote und Dienstleistungen habe oberste Priorität, so Gebhardt gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung. Auch die Bezahlung von Personal und Geschäftspartnern sei sichergestellt.
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