Die schweren Unwetter, die den Osten und Süden Spaniens heimgesucht haben, fordern weiterhin Todesopfer. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, gab der Notdienst der besonders betroffenen Mittelmeerregion Valencia die aktuelle Zahl der Todesopfer mit 213 an. Diese Information wurde auch vom staatlichen Sender RTVE verbreitet (ZEIT ONLINE, 3. November 2024). Viele Menschen werden weiterhin vermisst.
Auch am sechsten Tag nach der Katastrophe laufen die Bergungsarbeiten weiter auf Hochtouren. Besonders herausfordernd gestaltet sich die Suche nach Vermissten in Tunneln, überfluteten Tiefgaragen und Parkhäusern. Wie dpa berichtet, erschweren aufgetürmte Autos, Geröll und Schlammmassen den Zugang zu vielen Gebieten (Süddeutsche Zeitung, 3. November 2024).
Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte bereits am Samstag die Entsendung von weiteren 5000 Soldaten und 5000 Polizisten in die betroffenen Gebiete an. Laut Angaben der spanischen Zentralregierung in Madrid sind mittlerweile über 3600 Militärangehörige in den am stärksten betroffenen Ortschaften in der Nähe von Valencia im Einsatz (Stern, 3. November 2024).
In den ersten Tagen nach der Katastrophe sahen sich viele der betroffenen Ortschaften auf sich allein gestellt, was zu heftiger Kritik führte. In etwa 15 besonders stark betroffenen Dörfern sind Straßen weiterhin durch Geröll, Schlamm und umgestürzte Bäume blockiert. Mittlerweile ist dank zahlreicher Freiwilliger die Hilfe angelaufen und die Stromversorgung in weiten Teilen wiederhergestellt.
Das für die Unwetter verantwortliche Wetterphänomen, ein sogenannter „Kalter Tropfen“, hält sich weiterhin über der spanischen Mittelmeerküste. In Teilen der Region Valencia, darunter auch in der Provinz Castellón, gilt weiterhin die zweithöchste Warnstufe Orange. Dort werden weitere heftige Regenfälle erwartet.
Westlich und südlich der Stadt Valencia richtete ein sonst eher trockenes Flussbett massive Zerstörungen an. Durch die starken Regenfälle vom Dienstag schwoll der Fluss zu einem reißenden Strom an und überflutete mehrere Ortschaften auf seinem Weg zum Meer.