27.11.2024
Künstliche Intelligenz im Alltag: Mehrheit der Deutschen nutzt KI-Tools

Künstliche Intelligenz im deutschen Alltag: Über die Hälfte nutzt KI-Tools

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Alltag der Deutschen nimmt stetig zu. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands verwendet bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung ab 16 Jahren generative KI-Anwendungen. Wie die Zeit berichtet, gaben 53 Prozent der 1.001 Befragten an, KI-Tools zu benutzen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das ein deutlicher Anstieg. Im Oktober 2023 lag der Anteil der KI-Nutzer noch bei 37 Prozent, im April 2023, kurz nach dem Start von ChatGPT, sogar nur bei 23 Prozent.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten von KI

Die Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools sind vielfältig. Die TÜV-Studie zeigt, dass die Hälfte der Nutzer die Technologie zum Schreiben von Texten verwendet (50 Prozent). Fast genauso viele (48 Prozent) nutzen KI für Recherchen oder als Alternative zu herkömmlichen Suchmaschinen. Auch kreative Anwendungen wie die Ideenfindung (36 Prozent) und die Lösung von Problemen (34 Prozent) sind weit verbreitet. Des Weiteren werden KI-Tools zur Bearbeitung von Bildern und Videos (24 Prozent) sowie für Übersetzungen (20 Prozent) eingesetzt. SAZbike hebt hervor, dass vor allem jüngere Menschen zwischen 16 und 35 Jahren KI-Anwendungen nutzen (78 Prozent). Ältere Menschen greifen deutlich seltener auf die Technologie zurück.

Vertrauen und Skepsis im Gleichgewicht

Obwohl KI-Tools immer verbreiteter sind, ist das Vertrauen in die Technologie nicht uneingeschränkt. Fast die Hälfte der Nutzer (48 Prozent) äußert laut TÜV-Studie Zweifel an der Richtigkeit der Ergebnisse. Gleichzeitig gibt die andere Hälfte an, großes oder sehr großes Vertrauen in die KI-Anwendungen zu haben. Häufig kritisiert werden die mangelnde Präzision der Ergebnisse (43 Prozent) und Fehler (31 Prozent). Viele Nutzer überprüfen die Ergebnisse der KI-Tools deshalb durch zusätzliche Recherchen (78 Prozent) oder fragen nach Quellenangaben (44 Prozent). Der TÜV-Verband betont die Bedeutung von KI-Kompetenzen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie.

Potenziale und Risiken der KI

Die Meinungen zu den Auswirkungen von KI gehen auseinander. Die Mehrheit der Befragten sieht in der KI-Technologie die Möglichkeit, sowohl im privaten (61 Prozent) als auch im beruflichen Bereich (59 Prozent) Unterstützung zu leisten. Gleichzeitig empfinden viele die Risiken der KI-Technologie als schwer abschätzbar (76 Prozent). Insbesondere die Gefahr von Desinformation und Manipulation im Zusammenhang mit Wahlen wird laut TÜV-Verband als kritisch bewertet. Der Verband fordert daher klare Regeln für den KI-Einsatz im Wahlkampf und eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Wahlwerbung.

Regulierung und Transparenz gefordert

Eine breite Mehrheit der Bevölkerung befürwortet Regulierung und Transparenz im Bereich KI. Laut TÜV-Studie sprechen sich 90 Prozent der Befragten für eine Kennzeichnungspflicht von KI-generierten Inhalten aus. 83 Prozent halten eine unabhängige Sicherheitsprüfung von KI-Systemen für wichtig. Auch die Notwendigkeit einer Regulierung von KI, um Entwicklung und Einsatz verantwortungsvoll zu lenken, wird von 80 Prozent der Befragten bejaht. Der TÜV-Verband setzt sich für die Entwicklung eines einheitlichen europäischen Leitmarktes für KI-Prüfungen und -Zertifizierungen ein, um vertrauenswürdige KI "Made in Europe" zu fördern.

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