19.10.2024
US-Sanktionen gegen Russland und Unterstützung für die Ukraine

Neue Sanktionen gegen Moskau und Hilfen für Kiew

Die US-Regierung hat zum Unabhängigkeitstag der Ukraine ein umfassendes Paket angekündigt, das darauf abzielt, das Land im Verteidigungskrieg gegen Russland zu unterstützen. Diese Maßnahme erfolgt in einem Kontext, in dem der wirtschaftliche Druck auf den Kreml weiter erhöht werden soll. US-Präsident Joe Biden hat bekannt gegeben, dass Sanktionen gegen fast 400 Organisationen und Einzelpersonen verhängt werden, die den illegalen Krieg Russlands unterstützen. Gleichzeitig wird Kiew zusätzliche militärische Hilfe erhalten.

Biden äußerte, dass er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen habe, um die unerschütterliche Unterstützung der USA für das ukrainische Volk zu bekräftigen. „Wir werden dem angegriffenen Land weiterhin bei jedem Schritt zur Seite stehen“, so Biden. Auch der britische Premierminister Keir Starmer hat der Ukraine anlässlich des Nationalfeiertags die dauerhafte Unterstützung seines Landes zugesichert.

Militärhilfe aus Washington

In den vergangenen Monaten haben die USA schrittweise mehrere Tranchen an Militärhilfe bereitgestellt, nachdem der US-Kongress im April neue Mittel in Höhe von rund 61 Milliarden US-Dollar für Kiew genehmigt hatte. Das aktuelle Hilfspaket beläuft sich auf etwa 125 Millionen US-Dollar und umfasst Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Artilleriegeschosse, Kleinwaffenmunition sowie Krankenwagen und medizinische Ausrüstung, wie das US-Außenministerium mitteilte.

Details zu den Sanktionen

Die neuen Sanktionen zielen sowohl auf Institutionen und Einzelpersonen in Russland als auch in Drittstaaten ab. Sie sollen die russische Kriegswirtschaft treffen, insbesondere den Energiesektor. Vermögenswerte der betroffenen Personen und Unternehmen in den USA werden eingefroren, und US-Bürgern ist es untersagt, Geschäfte mit diesen sanktionierten Akteuren zu tätigen. Auch internationale Geschäfte werden durch die Sanktionen erheblich erschwert.

Selenskyjs Appell an die westlichen Partner

In einer Videoansprache hat Selenskyj die westlichen Partner eindringlich aufgefordert, die zugesagte militärische Unterstützung schnell zu liefern. „An der Front wird mit Granaten und Ausrüstung gekämpft, nicht mit Worten wie ‚morgen‘ oder ‚bald‘“, betonte er. Die Ukraine wartet auf die Lieferung von Waffen und Ausrüstungen, die bereits angekündigt, aber noch nicht geliefert wurden. Selenskyj stellte klar, dass der Krieg keine Ferien kennt und die Ukraine auf die Unterstützung angewiesen ist.

Aktuelle Lage an der Front

Die ukrainischen Streitkräfte berichten von schweren Kämpfen im Osten des Landes, wo sie zahlreiche Angriffe russischer Truppen abgewehrt haben. Laut dem täglichen Lagebericht des Generalstabs in Kiew wurden insgesamt 79 Angriffe, teilweise mit Artillerie- und Luftunterstützung, gemeldet. Ein Schwerpunkt der Kämpfe liegt in der Umgebung von Pokrowsk, wo russische Einheiten versuchen, ihre Gebietsgewinne zu sichern und auszubauen. Innerhalb weniger Stunden wurden die ukrainischen Verteidiger dort 20 Mal angegriffen.

Ähnliche Gefechte wurden auch aus der Umgebung von Torezk gemeldet, wo mehrere Angriffe russischer Bodentruppen abgewehrt werden konnten. Russische Kampfflugzeuge griffen ukrainische Stellungen und Siedlungen mit Raketen an, um die Kontrolle über die Region Donbass zu erlangen.

Entwicklung in der Region Charkiw

Selenskyj berichtete, dass ukrainische Truppen allmählich russische Kräfte aus der Region um die ostukrainische Großstadt Charkiw zurückdrängen. „Wir drängen die russische Armee zurück, Schritt für Schritt“, sagte er. Die russischen Truppen hatten im Mai eine Offensive in Richtung Charkiw gestartet, die als gescheitert gilt, da ukrainische Einheiten größere Gebiete zurückerobern konnten.

Öffentliche Veranstaltungen in Rostow

In der südrussischen Region Rostow wurden nach wiederholten ukrainischen Drohnenangriffen öffentliche Massenveranstaltungen im Freien bis auf Weiteres verboten. Der Gouverneur der Region, Wassili Golubjow, erklärte, dass Veranstaltungen in geschlossenen Räumen weiterhin erlaubt seien, jedoch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Die ukrainischen Streitkräfte haben in den letzten Monaten wiederholt militärische Ziele in Rostow angegriffen.

Die Situation in der Ukraine bleibt angespannt, und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau. Die USA und ihre Verbündeten setzen ihre Unterstützung für Kiew fort, während Russland weiterhin militärische Operationen in der Region durchführt.

Quellen: FAZ, Spiegel, dpa.

Weitere
Artikel