19.10.2024
Vertragserneuerung sichert Zukunft des Frachtzentrums Leipzig/Halle bis 2053
Frachtzentrum: Flughafen Leipzig/Halle und DHL verlängern Vertrag bis 2053

Frachtzentrum: Flughafen Leipzig/Halle und DHL verlängern Vertrag bis 2053

Am 31. Juli 2024 gaben die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) und die Deutsche Post-Tochter DHL bekannt, dass sie ihren Vertrag für das Frachtzentrum am Flughafen Leipzig/Halle vorzeitig bis 2053 verlängert haben. Diese Vereinbarung wird als entscheidender Schritt zur Sicherstellung der langfristigen Perspektive des Logistikstandorts Leipzig angesehen.

Langfristige Perspektive und wirtschaftliche Bedeutung

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) äußerte bei der Vertragsunterzeichnung, dass mit dieser Verlängerung eine langfristige Perspektive für weitere Investitionen am Logistikstandort Leipzig geschaffen wurde. Er betonte die Bedeutung des DHL-Drehkreuzes in Leipzig für den Freistaat Sachsen und dessen Rolle im internationalen Handel. Innerhalb von nur 16 Jahren hat sich der Flughafen Leipzig/Halle zu einem der wichtigsten Luftfrachtzentren weltweit entwickelt.

Wirtschaftliche Tragfähigkeit und Arbeitsplatzsicherheit

Der Vorstandsvorsitzende von DHL, Tobias Meyer, begrüßte die Verlängerung des Rahmenvertrages und hob hervor, dass dieser Planungssicherheit biete und weitere Investitionen in den Standort ermögliche. Zudem sei die langfristige Sicherheit für die Arbeitsplätze ein wesentlicher Vorteil dieser Vereinbarung. Meyer stellte fest, dass DHL in der Restlaufzeit des alten Vertrages bereits höhere Entgelte zahlen musste, die jedoch wirtschaftlich tragfähig seien.

Details der neuen Vertragsbedingungen

Bereits seit einiger Zeit führten der Flughafenbetreiber und DHL Gespräche über eine vorzeitige Vertragsverlängerung, da der ursprüngliche Vertrag offiziell noch bis 2038 gültig gewesen wäre. Medienberichten zufolge hatte DHL vor etwa 20 Jahren attraktive Konditionen für die Ansiedlung erhalten. Der neue Vertrag soll nun bessere Bedingungen für den Flughafenbetreiber bieten.

Mit dem neuen Vertrag wird DHL künftig etwa 20 Prozent mehr an Entgelten zahlen als im vorherigen Vertrag vereinbart. Berichten zufolge erhielt die MFAG bisher rund 61 Millionen Euro pro Jahr von DHL. Der neue Vertrag umfasst zudem eine Anpassung der Nachtflugkomponente, wobei die genauen Details von den beteiligten Parteien nicht näher erläutert wurden.

Kritik an fehlender Transparenz

Die sächsische Linksfraktion äußerte Bedenken hinsichtlich der fehlenden Transparenz seitens der Staatsregierung. Sie forderte eine Sondersitzung des Finanz- und des Wirtschaftsausschusses, um die Vereinbarungen zu den Start- und Landegebühren, Lärmzuschlägen und umweltbezogenen Entgelten offenzulegen. Der mobilitätspolitische Sprecher der Linksfraktion, Marco Böhme, kritisierte, dass diese Einigung die staatliche Flughafen-AG nicht aus den finanziellen Schwierigkeiten befreien werde, da diese seit vielen Jahren zweistellige Millionenverluste schreibe.

Fazit

Die vorzeitige Verlängerung des Vertrages zwischen dem Flughafen Leipzig/Halle und DHL bis 2053 stellt einen bedeutenden Schritt für die zukünftige Entwicklung des Logistikstandorts dar. Während die wirtschaftliche Tragfähigkeit und Arbeitsplatzsicherheit positiv hervorgehoben werden, bleiben Fragen zur Transparenz und zur finanziellen Stabilität der Flughafenbetreiber offen. Die kommenden Monate könnten entscheidend sein, um die Herausforderungen und Chancen, die diese Partnerschaft mit sich bringt, zu bewerten.

Ausblick

Die Entwicklungen rund um das Frachtzentrum am Flughafen Leipzig/Halle werden weiterhin genau beobachtet. Die langfristige Partnerschaft zwischen der Mitteldeutschen Flughafen AG und DHL hat das Potenzial, die Region Sachsen weiter im internationalen Handel zu positionieren und gleichzeitig die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die beteiligten Akteure zu gestalten.

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