19.10.2024
Wachstum und Fortschritt: Lohnerhöhung in der ostdeutschen Milchindustrie

Tarifeinigung: 9,7 Prozent mehr Lohn in Ost-Milchindustrie

In der ostdeutschen Milchindustrie wurde eine bedeutende Tarifeinigung erzielt, die den Beschäftigten eine Lohnerhöhung von insgesamt 9,7 Prozent sichert. Diese Einigung wurde zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Milchindustrieverband getroffen. Neben der Lohnerhöhung wurde auch eine Sonderzahlung in Höhe von 1.100 Euro vereinbart, die den Beschäftigten zugutekommt.

Gemäß den Informationen der NGG erhalten alle tariflich Beschäftigten im September eine einmalige Zahlung von 500 Euro netto, gefolgt von weiteren 600 Euro netto im Oktober. Auszubildende profitieren ebenfalls von dieser Regelung, erhalten jedoch jeweils die Hälfte der genannten Beträge. Die regulären Löhne sowie die Ausbildungsvergütungen werden zum 1. November 2024 um 5 Prozent angehoben. Eine weitere Erhöhung um 3,2 Prozent ist für den 1. September 2025 vorgesehen.

Details zur Tarifeinigung

Zusätzlich zur Lohnerhöhung wird der Arbeitgeberbeitrag zur betrieblichen Altersvorsorge um 100 Euro erhöht. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten, was bedeutet, dass die neuen Regelungen bis mindestens 2026 gelten werden. Die Gewerkschaft NGG bezeichnete den Abschluss als „respektabel“ und hebt hervor, dass er eine positive Entwicklung für die Beschäftigten in der Branche darstellt.

Beschäftigung in der Milchindustrie

In der deutschen Milchindustrie sind laut NGG rund 43.000 Menschen beschäftigt, von denen etwa 8.000 in Ostdeutschland tätig sind. Das Tarifgebiet der Milchwirtschaft Ost umfasst insgesamt elf Molkereien und Käsereien, die zusammen rund 2.400 Beschäftigte zählen. Diese Betriebe sind auf verschiedene Bundesländer verteilt, wobei sich sechs in Mecklenburg-Vorpommern, vier in Sachsen-Anhalt und eine in Thüringen befinden. Es wird erwartet, dass zahlreiche andere Unternehmen in der Branche sich an diesem Tarifvertrag orientieren werden.

Auswirkungen auf die Branche

Die vereinbarten Lohnerhöhungen und Sonderzahlungen könnten einen positiven Einfluss auf die Attraktivität der Arbeitsplätze in der ostdeutschen Milchindustrie haben. Angesichts der Herausforderungen, vor denen viele Branchen stehen, ist es wichtig, dass die Löhne wettbewerbsfähig bleiben, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten. Die NGG hat betont, dass dieser Tarifabschluss ein Schritt in die richtige Richtung ist, um die Bedingungen für die Beschäftigten zu verbessern.

Ausblick

Die Entwicklung in der ostdeutschen Milchindustrie könnte als Modell für andere Branchen dienen, die ebenfalls mit dem Fachkräftemangel und den steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert sind. Die Einigung zeigt, dass durch Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern Fortschritte erzielt werden können, die sowohl den Beschäftigten als auch den Unternehmen zugutekommen.

Insgesamt stellt die Tarifeinigung in der ostdeutschen Milchindustrie einen wichtigen Fortschritt dar, der nicht nur die finanziellen Bedingungen für die Beschäftigten verbessert, sondern auch die gesamte Branche stärkt. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese Veränderungen auf die Beschäftigungssituation und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auswirken werden.

Die Gewerkschaft NGG und der Milchindustrieverband haben mit dieser Einigung ein Zeichen gesetzt, dass auch in schwierigen Zeiten durch Dialog und Verhandlung positive Ergebnisse erzielt werden können.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, Freie Presse.

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