Im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie erhöht die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeberseite. Wie die Gewerkschaft mitteilte, sind allein in Nordrhein-Westfalen Warnstreiks in 129 Betrieben geplant. Bereits in der Nacht zum Dienstag sollen in zahlreichen Unternehmen Arbeitsniederlegungen stattfinden. Oftmals wollen die Streikenden mit Fackelzügen zu gemeinsamen Aktionen zusammenkommen. Hintergrund ist das Auslaufen der Friedenspflicht am Montag. Ab diesem Zeitpunkt sind Warnstreiks wieder zulässig.
In der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie sind rund 700.000 Beschäftigte tätig, bundesweit sind es etwa 3,9 Millionen. Die Tarifverhandlungen finden zwar auf regionaler Ebene statt, jedoch stimmen sich Arbeitgeber und Gewerkschaften der jeweiligen Tarifbezirke untereinander ab.
Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde 7 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite bietet hingegen 3,6 Prozent über einen Zeitraum von 27 Monaten. Die erste Erhöhung um 1,7 Prozent soll erst im Juli 2025 greifen. Zur Begründung verweisen die Unternehmen auf die schwache Konjunktur, fehlende Aufträge und einen hohen Wettbewerbs- und Kostendruck. Der bisherige Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 16 Monaten war Ende September ausgelaufen.
„Das Angebot der Arbeitgeber ist unzureichend“, erklärte Knut Giesler, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall NRW. „Wir wollen mehr Entgelt. Die erste Erhöhung darf auch nicht erst im Juli 2025 kommen. Außerdem ist die Laufzeit zu lang. Dafür werden wir nun massiv mit Warnstreiks in den Betrieben Druck machen.“ Die Gewerkschaft strebe ein schnelles Ergebnis an.
Für Donnerstag ist die dritte Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft in Neuss angesetzt.
Quelle: dpa Nordrhein-Westfalen, wie von ZEIT ONLINE am 28. Oktober 2024 um 14:44 Uhr berichtet.
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