19.10.2024
Wendepunkte im Wahlkampf: Ehemalige Trump-Sprecherin unterstützt Harris

Wahl in den USA: Ehemalige Trump-Sprecherin wirbt für Harris

Die politische Landschaft in den USA wird durch den bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf 2024 geprägt, der im November stattfinden wird. Ein bemerkenswerter Moment ereignete sich kürzlich beim Parteitag der Demokratischen Partei in Chicago, wo Stephanie Grisham, die ehemalige Pressesprecherin von Donald Trump, für Kamala Harris, die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, warb. Grisham, die zuvor eine enge Vertraute des Ex-Präsidenten war, hat sich nun von ihrer früheren Unterstützung distanziert und sich für Harris ausgesprochen.

Grisham, die von 2017 bis 2019 als Pressesprecherin im Weißen Haus tätig war, erklärte, dass sie Harris als die richtige Wahl für das amerikanische Volk betrachte. "Sie respektiert das amerikanische Volk", sagte Grisham während ihrer Rede. Diese Aussage ist besonders bemerkenswert, da sie zuvor eine leidenschaftliche Unterstützerin von Trump war und eng mit seiner Familie verbunden war. Grisham berichtete, dass sie viele Feiertage mit den Trumps verbracht habe und hinter den Kulissen Einblicke in das Verhalten des Ex-Präsidenten gewonnen habe. Sie beschrieb Trump als jemanden, der kein Einfühlungsvermögen oder Moral zeige und seine Anhänger hinter verschlossenen Türen verhöhne.

Die Unterstützung von Grisham für Harris ist nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern könnte auch strategische Implikationen für die Demokratische Partei haben. Ihr Auftritt auf dem Parteitag zeigt, dass es innerhalb der politischen Landschaft der USA möglich ist, von einer Seite zur anderen zu wechseln, was möglicherweise einige Wähler ansprechen könnte, die sich von Trump abgewandt haben.

Der Parteitag selbst war ein bedeutendes Ereignis für die Demokraten, da Kamala Harris offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert wurde. In einer emotionalen Zeremonie, die von jubelnden Delegierten und prominenten Rednern begleitet wurde, wurde Harris von ihrer Partei gefeiert. Der amtierende Präsident Joe Biden, der sich nicht für eine Wiederwahl aufstellen ließ, übergab symbolisch den Staffelstab an Harris. Biden wurde mit großem Applaus empfangen und würdigte die Errungenschaften seiner Administration, während er die Notwendigkeit betonte, die Demokratie zu verteidigen.

Der Parteitag zog auch die Aufmerksamkeit von prominenten Unterstützern wie Barack und Michelle Obama auf sich. Barack Obama rief die Demokraten dazu auf, sich geschlossen hinter Harris zu versammeln und betonte, dass die USA bereit seien, eine Frau als Präsidentin zu wählen. Michelle Obama, die ebenfalls eine leidenschaftliche Rede hielt, sprach von der Rückkehr der Hoffnung und lobte Harris als eine der qualifiziertesten Personen, die sich jemals um das Amt beworben haben.

Die Unterstützung von Grisham und anderen ehemaligen Trump-Anhängern könnte für Harris von Bedeutung sein, da sie versucht, eine breitere Wählerschaft zu erreichen. Harris steht vor der Herausforderung, sich gegen Donald Trump, den republikanischen Präsidentschaftskandidaten, durchzusetzen. Die Umfragen zeigen, dass das Rennen eng sein wird, und Harris hat bereits betont, dass sie sich auf einen harten Wahlkampf vorbereiten muss. Sie warnte ihre Anhänger, dass es bis zur Wahl im November viel Arbeit erfordere, um die Wähler zu mobilisieren und die Unterstützung zu sichern.

Insgesamt zeigt die Unterstützung von Stephanie Grisham für Kamala Harris, wie dynamisch und unvorhersehbar die politische Landschaft in den USA ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf den Wahlkampf auswirken werden und ob Harris in der Lage sein wird, die Unterstützung von Wählern zu gewinnen, die einst Trump unterstützt haben.

Mit Informationen von Ralf Borchard, ARD-Studio Washington.

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