Die Schnellbahnstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart wird im Jahr 2025 für mehrere Wochen aufgrund notwendiger Sanierungsarbeiten gesperrt. Die Sperrung ist für den Zeitraum vom 17. April bis zum 6. Juni 2025 vorgesehen, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn bestätigte. Während dieser Zeit wird der Zugverkehr umgeleitet, um die Auswirkungen auf die Reisenden zu minimieren.
Der Grund für die Sperrung liegt in geologischen Problemen im Freudensteintunnel, der sich in der Nähe von Knittlingen im Enzkreis erstreckt. In diesem rund sieben Kilometer langen Tunnel sind Risse an der Innenseite der Stahlbetoninnenschale festgestellt worden. Diese Risse sind ein Hinweis auf mögliche strukturelle Schwächen, die durch geologische Veränderungen verursacht wurden. Die Tunnelröhre verläuft in großen Teilen durch Schichten des anhydritführenden Gipskeupers, einem Gestein, das bei Kontakt mit Wasser zu quellen beginnt. Die Bahn geht davon aus, dass Wasser in das Gestein eingedrungen ist, was zu den beobachteten Rissen und weiteren Schäden geführt hat.
Die Deutsche Bahn hat angekündigt, während der Sperrung umfassende Untersuchungen und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Diese Maßnahmen umfassen die Stabilisierung des Tunnelgewölbes sowie die Installation von Pumpen, um Wasser unter der Tunnelsohle abzuleiten. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten werden auf etwa 15 Millionen Euro geschätzt. Um die Arbeiten effizient durchzuführen, wird im Dreischichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche gearbeitet.
Die Auswirkungen der Sperrung auf den Reiseverkehr sind erheblich. Reisende müssen mit verlängerten Fahrzeiten rechnen, da der Verkehr während der Bauarbeiten über alternative Strecken umgeleitet wird. Insbesondere die Verbindung zwischen Stuttgart und Mannheim könnte sich um bis zu 45 Minuten verlängern. Auch die Verbindung nach Karlsruhe wird voraussichtlich länger dauern. Die Bahn hat bereits in der Vergangenheit ähnliche Maßnahmen ergriffen, um die Infrastruktur zu modernisieren und die Sicherheit zu gewährleisten. So war die Strecke zwischen Stuttgart und Mannheim bereits im Jahr 2020 für mehr als sechs Monate wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten gesperrt, bei denen 190 Kilometer Gleise und 54 Weichen erneuert wurden.
Aktuell sind die Reisenden auf der Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt bereits von längeren Fahrtzeiten betroffen, da die Riedbahn bis Dezember 2024 generalsaniert wird. Diese Situation verdeutlicht die Notwendigkeit kontinuierlicher Investitionen in die Bahninfrastruktur, um die Sicherheit und Effizienz des Bahnverkehrs zu gewährleisten.
Die Deutsche Bahn hat betont, dass trotz der aktuellen Probleme im Freudensteintunnel der Zugbetrieb auf dem betreffenden Abschnitt derzeit ohne Einschränkungen läuft. Die Sanierungsarbeiten sind jedoch notwendig, um zukünftige Probleme zu vermeiden und die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten.
Die bevorstehenden Arbeiten an der Bahnstrecke Mannheim-Stuttgart sind Teil eines umfassenden Plans zur Instandhaltung und Verbesserung der deutschen Bahninfrastruktur. Die Bahn verfolgt das Ziel, die Qualität und Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs zu erhöhen und gleichzeitig den Anforderungen des wachsenden Verkehrsaufkommens gerecht zu werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Tunnelsanierung zwischen Mannheim und Stuttgart im Jahr 2025 eine bedeutende Maßnahme zur Sicherstellung der Sicherheit und Effizienz des Bahnverkehrs darstellt. Die Deutsche Bahn wird alles daran setzen, die Arbeiten so schnell und effizient wie möglich abzuschließen, um die Beeinträchtigungen für die Reisenden zu minimieren.
Quellen: Zeit Online, Stuttgarter Zeitung, dpa
