19.10.2024
Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam als Ort der Demokratiebildung

Im August wurde in Potsdam der wiederaufgebaute Turm der Garnisonkirche mit der Einweihung der multimedialen Ausstellung „Glaube, Macht und Militär“ eröffnet. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, sei das Besucherecho aus Sicht des Programmvorstands der Stiftung Garnisonkirche Potsdam, Pfarrer Jan Kingreen, positiv. „Je mehr Menschen hier sehen, was wir tun, desto größer wird der Rückhalt“, sagte Kingreen der dpa.

Die Stiftung Garnisonkirche Potsdam möchte mit dem Wiederaufbau einen Ort für Demokratiebildung etablieren und sich mit der Vergangenheit des Ortes auseinandersetzen. Die Ausstellung soll laut Stiftung „für Gefährdungen von Demokratien sensibilisieren, reflektiert menschliches Handeln und regt zur Gestaltung einer pluralistischen Gesellschaft an“. Auch ein Bildungsprogramm für Schulklassen wird angeboten.

Der Wiederaufbau des Gebäudes, in dem am 21. März 1933 der erste Reichstag nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten eröffnet wurde, ist umstritten. Kritiker fürchten, die Kirche könnte zu einem Anziehungspunkt für Rechtsextreme werden.

Laut Kingreen kamen in der Spitze bis zu 500 Besucher an einem Tag. „Es wird gut angenommen“, so Kingreen gegenüber dpa. Besucher können mit einem Ticket die Ausstellung besuchen und von der Aussichtsplattform in 57 Metern Höhe einen Rundumblick genießen. Ab November werden die Öffnungszeiten jedoch verkürzt, da erfahrungsgemäß die Besucherzahlen in den Wintermonaten zurückgehen. Die Garnisonkirche wird dann von Mittwoch bis Sonntag geöffnet sein. Bislang ist sie auch dienstags geöffnet.

Pfarrer Kingreen bietet in der kleinen Kapelle im Garnisonkirchturm außerdem jeden Mittwoch um 8.30 Uhr einen spirituellen Start in den Tag an, den er „Segen to go“ nennt. Neben Orgelmusik und einem Bibeltext erhalten die Besucher einen Gratis-Kaffee zum Mitnehmen. Laut Kingreen wird das Angebot von vielen Menschen aus der Umgebung, wie den Ministerien und der Industrie- und Handelskammer, genutzt.

Quelle: dpa

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