5.12.2024
Serie von Wilderei-Fällen erschüttert Süddeutschland

Zunehmende Wilderei in Süddeutschland: Zahlreiche tote Tiere entdeckt

Im Süden Deutschlands mehren sich die Fälle illegaler Jagd. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, untersucht die Polizei Konstanz aktuell 21 Fälle, in denen Tiere im Verlauf des Jahres mit Jagdmunition getötet wurden. Die Taten ereigneten sich in den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Rottweil, Tuttlingen und Konstanz. Anwohner berichteten der Polizei von ungewöhnlich häufigen Schussgeräuschen in den betroffenen Regionen.

Besonders besorgniserregend ist die Entwicklung, dass die Täter, nachdem sie die getöteten Tiere anfänglich mitnahmen, diese nun vermehrt am Tatort zurücklassen. Welche Tierarten von der Wilderei betroffen sind, wurde bisher nicht öffentlich kommuniziert. Die Polizei hat Jäger und Förster über die Vorfälle informiert und bittet die Bevölkerung um Unterstützung bei der Aufklärung der Straftaten. Die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/05/unbekannte-toeten-tiere-und-lassen-sie-liegen) berichtet, dass die Polizei potenzielle Zeugen ausdrücklich davor warnt, die Täter selbst anzusprechen, da diese möglicherweise bewaffnet sind.

Die Vorfälle werfen erneut Fragen zur Sicherheit im ländlichen Raum auf. Die Erinnerung an den Tod zweier Polizeibeamten im Januar 2024 im Landkreis Kusel, die während einer Verkehrskontrolle von einem Wilderer erschossen wurden, ist noch immer präsent. Die Polizei betont, dass ihre Beamten regelmäßig in Maßnahmen zur Eigensicherung trainiert werden, um auf gefährliche Situationen vorbereitet zu sein. Auch unter Jägern herrscht Verunsicherung. Die Sorge vor einer Begegnung mit bewaffneten Wilderern ist real, wie ein Jäger aus der betroffenen Region anonym gegenüber der Schwäbischen Zeitung berichtete.

Der Kreisjägermeister Ehingen, Harald Bloching, bestätigte gegenüber der Schwäbischen Zeitung, dass die Jägerschaft über die Vorfälle in Kenntnis gesetzt wurde und die Meldungen sehr ernst nimmt. Die Polizei appelliert an Jäger und Bürger, verdächtige Beobachtungen unverzüglich zu melden und im Ernstfall keine persönlichen Risiken einzugehen.

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