Die deutsche Windenergiebranche blickt trotz bestehender Herausforderungen positiv in die Zukunft. Wie die Zeit berichtet, zeigt der Windenergy Trendindex eine optimistische Stimmung in den Bereichen Onshore und Offshore, die an den Optimismus der Vorjahre anknüpft. Der Index, eine halbjährliche Erhebung der Windenergy Hamburg Messe und des Marktforschungsinstituts Windresearch, basiert auf den Antworten von über 1.400 Branchenexperten. Die aktuelle Befragung wurde zwischen Mitte September und Mitte November durchgeführt.
Besonders positiv wird die Entwicklung im deutschen Onshore-Markt bewertet, wo laut Zeit die Stimmung einen neuen Höchstwert erreicht. Auch im Offshore-Bereich ist der Optimismus deutlich spürbar, wenn auch etwas verhaltener. Insgesamt zeigt sich die Branche im Vergleich zum Frühjahr zuversichtlicher. Auf europäischer Ebene ist das Bild gemischter: Während der Onshore-Bereich verhalten positiv beurteilt wird, ist die Stimmung im Offshore-Bereich leicht rückläufig.
Die Umfrageergebnisse zeigen auch unterschiedliche Einschätzungen der globalen Märkte. Asien, insbesondere der Onshore-Bereich, gilt als besonders attraktiv für die Windenergiebranche und erreicht dort ein Allzeithoch. Weltweit bestehen im Offshore-Bereich jedoch weiterhin Herausforderungen, insbesondere bei Genehmigungsverfahren, Netzausbau und den Kosten. Der Fachkräftemangel stellt laut Nordwest-Zeitung eine zentrale Herausforderung dar. Eine Umfrage der IG Metall unter Betriebsräten von 30 Windenergieunternehmen ergab, dass über 80 Prozent der Betriebe Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen.
Für das Jahr 2030 erwartet die Branche eine Steigerung der durchschnittlichen Turbinenleistung im Offshore-Bereich auf 19,37 Megawatt, was einen neuen Höchstwert bedeuten würde. Im Onshore-Segment stagniert die prognostizierte Turbinengröße bei etwa 8,55 Megawatt, obwohl über 45 Prozent der Befragten eine durchschnittliche Leistung von mindestens 9 Megawatt erwarten. Die taz berichtet, dass der Fachkräftemangel auch zu einer stärkeren Tarifbindung in der Branche führt. Unternehmen mit Tarifverträgen haben demnach bessere Chancen, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden.
Ökonews berichtet, basierend auf dem achten WindEnergy trend:index, von einem weltweit positiven Trend in der Windindustrie. Die aktuelle Marktlage wird zwar etwas zurückhaltender bewertet als in der Vergangenheit, die langfristigen Aussichten sind jedoch sehr positiv. Die Coronapandemie scheint nur geringe negative Auswirkungen auf die Branche gehabt zu haben. Grünem Wasserstoff wird weiterhin eine hohe Bedeutung beigemessen.