Die Freude über den ersehnten Schnee währt in vielen Teilen Deutschlands nur kurz. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 4. Januar 2025 meldete, erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD) zwar in der Nacht zum Sonntag Schneefall in Nordrhein-Westfalen mit bis zu drei Zentimetern im Flachland und bis zu fünf Zentimetern in den höheren Lagen von Rothaargebirge und Sauerland. Mildere Temperaturen und Regen sollten den Schnee jedoch schon tagsüber wieder verschwinden lassen. Mit bis zu elf Grad Celsius würde das Tauwetter einsetzen und Schneemänner und Schlittenfahrten schnell unmöglich machen. Die von der ZEIT online veröffentlichte dpa-Meldung unterstreicht, dass winterliche Aktivitäten zügig genossen werden sollten. In den Bergen droht zudem Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen.
Ähnlich sieht die Situation in anderen Regionen Deutschlands aus. Während im Thüringer Wald, besonders in höheren Lagen um Oberhof, laut einem stern-Bericht vom 4. Januar 2025 bereits Langlaufloipen und Rodelhänge präpariert und einige Liftanlagen geöffnet wurden, ist die Schneelage vielerorts unsicher. Am Schneekopf bei Gehlberg wurden zwar bis zu 22 Zentimeter Schnee gemessen, in Oberhof und Steinach 16 bzw. 17 Zentimeter, doch andernorts lag deutlich weniger Schnee. Wintersport in tieferen Lagen ist oft nur dank Kunstschnee möglich, wie die Alpinskiarena Silbersattel und der Snowpark Oberhof zeigen.
Der schnelle Wechsel zwischen Schneefall und Tauwetter wirft die Frage auf, warum Schnee auf unterschiedlichen Oberflächen unterschiedlich schnell schmilzt. Auf gutefrage.net wird unter anderem die isolierende Wirkung von Gras und der Luftschicht zwischen Boden und Schnee diskutiert. Diese verhindert, dass die Bodenwärme direkt auf den Schnee übertragen wird und ihn schmelzen lässt. Asphalt hingegen speichert Wärme länger und beschleunigt so den Schmelzprozess.
Auch langfristig ist die Zukunft des Schnees in manchen Regionen ungewiss. Ein Artikel von National Geographic vom 9. November 2017 beschreibt die Situation in Tokamachi, Japan, einem der schneereichsten Orte der Welt. Dort, wo früher regelmäßig über 37 Meter Schnee pro Jahr fielen, machen sich die Folgen des Klimawandels bemerkbar. Steigende Temperaturen führen zu weniger Schneefall und bedrohen die Lebensweise und Kultur der Einwohner.
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