Der österreichische Möbelgigant XXXLutz übernimmt die Porta Gruppe. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, ist Porta ein Familienunternehmen in zweiter Generation mit etwa 140 Standorten in Deutschland, Tschechien und der Slowakei. XXXLutz hingegen ist bereits global mit über 370 Möbelhäusern präsent und zählt zu den größten Möbelhändlern weltweit. Die Übernahme stärkt die Position von XXXLutz im deutschen Möbelmarkt erheblich.
FOCUS online meldet, dass die Porta Gruppe im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 1,14 Milliarden Euro erzielte. Die Übernahme durch XXXLutz wirft Fragen nach den Folgen für Preise und Wettbewerb auf. Experten sind uneins, ob die Übernahme zu günstigeren Preisen führen wird. Zwar könnten Skaleneffekte positive Auswirkungen haben, die Möbelbranche ist jedoch für ihre hohen Margen bekannt. Ein von FOCUS online zitierter Insider erklärt, dass hohe Margen im Premiumsegment üblich seien und von Marktführern wie XXXLutz und Ikea genutzt würden.
Gegenüber FOCUS online äußerte Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie, Bedenken hinsichtlich der steigenden Konzentration im deutschen Möbelhandel. Er befürchtet eine eingeschränkte Angebotsvielfalt und Preiserhöhungen für die Verbraucher. Ähnliche Sorgen wurden auch von den Verbänden der deutschen Möbelindustrie geäußert, die laut onlinehaendler-news.de die Übernahme als „inakzeptable Konzentration“ bezeichnen. Die Verbände fordern eine gründliche kartellrechtliche Prüfung.
Wie der stern berichtet, sollen die rund 6000 Porta-Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze behalten. Die übernommenen Filialen sollen künftig unter den Marken XXXLutz und Mömax geführt werden. Die vollständige Umstellung wird voraussichtlich rund zwei Jahre dauern. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts.
trend.at berichtet, dass die Gründerfamilien von Porta, Gärtner und Fahrenkamp, im Rahmen der Übernahme aus dem Unternehmen ausscheiden. Porta-Geschäftsführer Paul de Jong begründet den Verkauf mit dem schwierigen Wettbewerbsumfeld, vor allem im Online-Möbelhandel, und der Notwendigkeit starker Partnerschaften. XXXLutz sei mit seiner Omnichannel-Strategie gut für die Zukunft aufgestellt, um eine wichtige Rolle im Markt zu spielen.
t-online berichtet, dass Paul de Jong den Verkauf unter anderem mit dem harten Wettbewerbsumfeld begründete. Zur Porta-Holding gehören neben den Porta-Einrichtungshäusern auch der Discounter SB-Möbel Boss, die Asko-Gruppe in Tschechien und der Slowakei sowie der Möbelhändler Letz in Sachsen-Anhalt.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, dass XXXLutz nach der Übernahme von Porta dem Branchenführer Ikea noch näher rückt. Der Porta-Kauf sei der vorläufige Höhepunkt einer aggressiven Expansionsstrategie von XXXLutz. Innerhalb von zehn Jahren habe XXXLutz seinen Umsatz verdoppelt, nicht nur durch Neueröffnungen, sondern auch durch Zukäufe. Zu den Übernahmen gehören unter anderem die Tessner-Gruppe (Roller-Märkte) und der Onlinehändler Home24.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/uebernahme-von-porta-xxxl-konzentration-im-moebelhandel-110218438.html
- FOCUS online: https://www.focus.de/finanzen/news/sorge-vor-monopol-xxxlutz-schluckt-porta-was-der-mega-deal-jetzt-fuer-moebel-und-preise-bedeutet_2c7b6fd6-734d-440b-8af6-35858db8728b.html
- onlinehaendler-news.de: https://www.onlinehaendler-news.de/themen/unternehmen-maerkte/xxxlutz-uebernimmt-porta
- stern: https://www.stern.de/wirtschaft/news/moebelhandel--moebelkonzern-xxxlutz-uebernimmt-porta-35361676.html
- trend.at: https://www.trend.at/unternehmen/xxxlutz-uebernimmt-deutsche-porta-gruppe-mit-140-standorten
- t-online: https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100567908/xxxlutz-kauft-porta-moebelbranche-spricht-von-dramatischer-nachricht-.html
- Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): https://www.rnd.de/wirtschaft/moebel-deal-xxxlutz-kauft-porta-JAILZXXM35BQHBIE4TIQW477CE.html
- Der Standard: https://www.derstandard.de/consent/tcf/story/3000000251868/xxxlutz-252bernimmt-deutsche-porta-gruppe-mit-140-standorten