Tiergeschenke an Nordkorea: Diplomatischer Akt oder Tauschgeschäft?

Russland hat Nordkorea über 70 Zootiere geschenkt, darunter einen Löwen, Braunbären, Yaks, Kakadus, Fasane und Mandarinenten. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 21. November 2024 berichtete, wurden die Tiere von Russlands Bodenschatz- und Umweltminister Alexander Koslow im Rahmen seiner Nordkorea-Reise per Flugzeug nach Pjöngjang gebracht. Der Minister bezeichnete die Schenkung als "Markstein der Kooperation" zwischen beiden Ländern. Die Zeit berichtete ebenfalls über diesen Vorgang und die darauffolgenden Diskussionen, insbesondere die Spekulationen über ein "Tauschgeschäft" angesichts der Entsendung nordkoreanischer Soldaten in die Nähe der ukrainischen Kriegszone. Auch die Saarbrücker Zeitung griff das Thema auf und stellte die Tiergeschenke in den Kontext der militärischen Kooperation zwischen Russland und Nordkorea. Dies ist nicht das erste Mal, dass Russland Tiere an Nordkorea verschenkt. Bereits im April wurden etwa 40 Vögel, darunter See- und Steinadler, an den Zoo in Pjöngjang geliefert. Tierdiplomatie ist eine etablierte Praxis, die auch von anderen Ländern wie China mit der Schenkung von Pandabären praktiziert wird. Die Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea haben sich vor dem Hintergrund der gegen beide Länder verhängten Sanktionen intensiviert. Besonders die militärische Zusammenarbeit steht dabei im Fokus und wird international kritisch betrachtet. Wie die Tagesschau am 29. Oktober 2024 berichtete, schätzt das US-Pentagon die Zahl der nach Russland entsandten nordkoreanischen Soldaten auf etwa 10.000. Diese Soldaten sollen in Russland ausgebildet werden und möglicherweise in der Nähe der Ukraine zum Einsatz kommen. Auch der Merkur berichtete über die Warnungen der USA vor einem Einsatz nordkoreanischer Söldner im Ukraine-Krieg, die sie als "Kanonenfutter" bezeichneten. Der Deutschlandfunk berichtete am 19. Juni 2024 über ein Abkommen zwischen Russland und Nordkorea über eine umfassende strategische Partnerschaft. Dieses Abkommen sieht unter anderem eine stärkere Zusammenarbeit im Militär- und Wirtschaftsbereich vor. Die zunehmende militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea sorgt international für Besorgnis. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte eine internationale Reaktion auf den möglichen Einsatz nordkoreanischer Soldaten an der Seite Russlands. Quellen: - https://www.zeit.de/news/2024-11/21/tauschgeschaeft-russland-sendet-zootiere-nach-nordkorea - https://www.saarbruecker-zeitung.de/nachrichten/politik/ausland/tauschgeschaeft-russland-sendet-zootiere-nach-nordkorea_aid-121341937 - https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Tauschgeschaeft-Russland-sendet-Zootiere-nach-Nordkorea-618886.html - https://germania.diplo.de/ru-de/service/11-InformationenfuerTouristen/haustiere/1281854 - https://www.tagesschau.de/ausland/europa/nordkorea-soldaten-russland-102.html - https://www.deutschlandfunk.de/putin-und-kim-schliessen-abkommen-ueber-strategische-partnerschaft-100.html - https://www.merkur.de/politik/kim-abkommen-ukraine-krieg-nordkorea-soeldner-militaer-einsatz-russland-putin-93153631.html