19.10.2024
Zufriedenheit mit Lebensverhältnissen in Thüringen vor Landtagswahlen

Umfrage: Jeder Zweite mit Leben in Thüringen zufrieden

In einer aktuellen Umfrage vor den bevorstehenden Landtagswahlen in Thüringen zeigt sich, dass eine knappe Mehrheit der Bevölkerung mit den Lebensverhältnissen im Freistaat zufrieden ist. Laut einer vom Meinungsforschungsinstitut Insa durchgeführten Umfrage, im Auftrag der Thüringer Wirtschaftsvereinigung „Die Familienunternehmer“, gaben 52 Prozent der Befragten an, mit ihrem Leben in Thüringen zufrieden zu sein. Im Gegensatz dazu sind 14 Prozent der Befragten sehr unzufrieden.

Wirtschaftspolitik als entscheidender Faktor

Die Umfrage, die zwischen dem 15. und 22. Juli 2024 durchgeführt wurde, befragte insgesamt 1.000 Personen ab 18 Jahren in Thüringen. Ein zentrales Ergebnis der Umfrage ist der hohe Stellenwert der Wirtschaftspolitik bei der Wahlentscheidung der Bürger. 65 Prozent der Befragten gaben an, dass die Wirtschaftspolitik in Thüringen einen signifikanten Einfluss auf ihre Entscheidung zur Landtagswahl hat. Lediglich 23 Prozent der Befragten sehen die Wirtschaftspolitik als weniger wichtig an.

Bedeutung der Wirtschaftspolitik für die Arbeitsituation

Die Umfrage ergab zudem, dass 52 Prozent der Thüringer eine gute Wirtschaftspolitik der Landesregierung für ihre eigene Arbeitssituation als sehr wichtig oder wichtig erachten. 39 Prozent der Befragten äußerten sich dagegen und sehen die Wirtschaftspolitik als weniger relevant für ihre persönliche Situation. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen könnten die Wahlentscheidungen im kommenden Monat erheblich beeinflussen.

Der Wunsch nach mehr Unternehmen

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Umfrage ist der Wunsch nach mehr und größeren Unternehmen im Freistaat. Eine klare Mehrheit von 73 Prozent der Befragten wünscht sich eine Stärkung der Wirtschaft durch die Ansiedlung neuer und größerer Unternehmen in Thüringen. Dies könnte auf ein Bedürfnis nach mehr Arbeitsplätzen und wirtschaftlicher Stabilität hinweisen, das in der Bevölkerung weit verbreitet ist.

Vertrauen in politische Parteien

Die Umfrage stellt auch fest, welche Parteien die Thüringer am ehesten mit der Förderung von Wirtschaftswachstum in Verbindung bringen. Die CDU erhielt 24 Prozent der Stimmen, gefolgt von der AfD mit 21 Prozent und der neu gegründeten BSW mit 11 Prozent. Die regierenden Parteien, darunter die Linke, SPD und Grüne, konnten in dieser Kategorie nur einstellige Werte erzielen, was auf ein geringeres Vertrauen in ihre wirtschaftspolitischen Fähigkeiten hinweist.

Besorgnis unter den Familienunternehmern

Colette Boos-John, die Vorsitzende des Landesverbands „Die Familienunternehmer“, äußerte Besorgnis über die Ergebnisse der Umfrage. Sie stellte fest, dass 64 Prozent der Befragten mit ihrer Wahlentscheidung auch die Bundesregierung beeinflussen wollen. Boos-John betonte, dass es vor Ort nicht hilfreich sei, die lautesten Kritiker der Bundesregierung zu wählen, wenn sich in der Wirtschaftspolitik nichts ändere. Diese Äußerung spiegelt die Sorgen wider, die viele Unternehmer in Thüringen bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung haben.

Ausblick auf die Landtagswahl

Die Landtagswahl, die am 1. September 2024 stattfinden soll, bietet den Thüringern die Möglichkeit, ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit mit den aktuellen Lebensbedingungen auszudrücken. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass trotz einer Mehrheit von 65 Prozent, die die Wirtschaftspolitik als entscheidenden Faktor bei ihrer Wahlentscheidung betrachten, die Vertrauenswerte der regierenden Parteien für die Förderung des Wirtschaftswachstums eher niedrig sind.

Fazit

Insgesamt zeigt die Umfrage, dass die Lebenszufriedenheit in Thüringen von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, wobei die Wirtschaftspolitik eine zentrale Rolle spielt. Die Ergebnisse könnten weitreichende Konsequenzen für die anstehenden Wahlen haben, da die Thüringer Bürger ihre Stimmen nicht nur auf der Grundlage ihrer persönlichen Zufriedenheit, sondern auch auf der Grundlage ihrer wirtschaftlichen Überzeugungen abgeben werden. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Parteien auf diese Bedürfnisse reagieren und welche Veränderungen gegebenenfalls in der zukünftigen Wirtschaftspolitik Thüringens zu erwarten sind.

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