September 24, 2024
Zukunft der Arbeitsplätze bei Volkswagen Sachsen in Gefahr

Automobilbranche: IG Metall: Auch bei VW Sachsen Stellenabbau möglich

Die Automobilbranche in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere die Volkswagen Sachsen GmbH, die die Standorte in Zwickau, Chemnitz und Dresden betreibt. Laut der IG Metall hat die Unternehmensführung die Beschäftigungssicherung für diese drei Standorte aufgekündigt, was zu Besorgnis und Widerstand unter den Beschäftigten führt.

Dirk Schulze, der Bezirksleiter der IG Metall, äußerte sich kritisch zu diesem Schritt und bezeichnete ihn als einen Angriff auf die Sozialpartnerschaft und das gemeinsame Tarifwerk. Er betonte, dass die Kündigung der Beschäftigungssicherung auch die Übernahme von Auszubildenden infrage stelle. Vor der ersten Tarifverhandlung bei Volkswagen in Hannover kündigte Schulze an, Widerstand gegen diese Entwicklungen zu leisten und forderte, dass alle Standorte in Sachsen erhalten bleiben müssen.

Die Kündigung der Beschäftigungssicherung ist nicht das einzige Problem, mit dem Volkswagen konfrontiert ist. Vor zwei Wochen hat das Unternehmen auch die seit 1994 geltende Jobgarantie formal aufgekündigt. Dieser Vertrag läuft zum Ende des Jahres aus, und ab Juli 2025 könnten betriebsbedingte Kündigungen möglich werden. Dies bedeutet, dass die Mitarbeiter in Sachsen, die bereits besorgt über ihre Zukunft sind, sich auf mögliche Entlassungen vorbereiten müssen.

Die IG Metall fordert ein tragfähiges Zukunftskonzept für alle VW-Werke und kritisiert das Management dafür, die Verantwortung für hausgemachte Fehler und Versäumnisse nicht zu übernehmen. Stattdessen sollen die Beschäftigten die Konsequenzen tragen, was zu einem massiven Unmut unter den Arbeitnehmern führt. Die Gewerkschaft hat klargestellt, dass sie sich gegen jegliche Abbau- und Kürzungspläne zur Wehr setzen wird.

Die Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass Volkswagen plant, bis zu 30.000 Arbeitsplätze abzubauen, obwohl diese Zahl bislang nicht offiziell bestätigt wurde. Die sächsischen Standorte stehen auf der Liste der gefährdeten Werke, was die Unsicherheit für die dort Beschäftigten weiter erhöht. In Sachsen sind derzeit rund 11.000 Mitarbeiter für Volkswagen tätig, und die bereits angekündigten Stellenkürzungen im Werk Zwickau aufgrund der schwachen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen sind ein weiteres Zeichen für die angespannten Verhältnisse.

Die IG Metall hat in der Vergangenheit immer wieder auf die Bedeutung der Beschäftigungssicherung hingewiesen und betont, dass die Arbeitnehmer nicht die Lasten der Unternehmenspolitik tragen sollten. Diese Position wird durch die aktuelle Situation bei Volkswagen unterstrichen, wo die Unsicherheiten über die Zukunft der Arbeitsplätze zunehmen.

Die kommenden Tarifverhandlungen werden entscheidend sein, um die Zukunft der Beschäftigten in Sachsen zu sichern. Die IG Metall hat angekündigt, sich mit aller Kraft für die Rechte der Arbeitnehmer einzusetzen und einen fairen Tarifvertrag zu fordern, der die Beschäftigungssicherung und die Übernahme von Auszubildenden garantiert.

Insgesamt zeigt die Situation bei Volkswagen Sachsen, wie fragil die Lage in der Automobilbranche ist und wie wichtig es ist, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um die Arbeitsplätze zu sichern und eine nachhaltige Zukunft für die Automobilindustrie in Deutschland zu gestalten.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, T-Online, DNN.

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