19.10.2024
Zukunft der Deutschen Bahn: Kostensenkungen ohne Auswirkungen auf den Zugbetrieb

Stellenabbau bei der Bahn: Deutsche Bahn: Kein Stellenabbau im Zugbetrieb

Die Deutsche Bahn steht vor einer herausfordernden finanziellen Situation, die sie dazu zwingt, Maßnahmen zur Kostensenkung zu ergreifen. In diesem Kontext hat der Konzern angekündigt, in den kommenden fünf Jahren etwa 30.000 Stellen abzubauen. Diese Entscheidung hat jedoch Besorgnis bei der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ausgelöst, die um die Arbeitsplätze ihrer Mitglieder fürchtet. In einem Spitzengespräch mit den Arbeitnehmervertretern hat Konzernchef Richard Lutz jedoch betont, dass der Stellenabbau nicht den direkten Zugbetrieb betreffen wird.

„Wir müssen sparen, aber wir werden nicht am Kunden und an der Sicherheit sparen“, erklärte Lutz nach dem Treffen. Diese Aussage soll den Mitarbeitern signalisieren, dass die Sicherheit der Passagiere und die Qualität des Service oberste Priorität haben. Personalvorstand Martin Seiler ergänzte, dass es im direkten Eisenbahnbetrieb einen anhaltend hohen Bedarf an Fachkräften gibt, insbesondere für Lokführer, Instandhalterinnen und Servicekräfte. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, plant die Deutsche Bahn in diesem Jahr, rund 25.000 neue Mitarbeiter einzustellen.

Die Ankündigung des Stellenabbaus hat in der Belegschaft Besorgnis ausgelöst. Die EVG hat wiederholt darauf hingewiesen, dass der operative Bereich nicht von den Einsparungen betroffen sein sollte. EVG-Chef Martin Burkert äußerte sich erleichtert über die Zusage von Lutz, dass der direkte Betrieb nicht betroffen sein wird. „Das ist ein wichtiges Signal an die Belegschaft“, sagte Burkert und forderte gleichzeitig maximale Transparenz bei weiteren Maßnahmen.

Die Deutsche Bahn hat klargestellt, dass der Stellenabbau nicht durch Entlassungen erfolgen wird. Stattdessen soll die natürliche Fluktuation genutzt werden, um die Anzahl der Mitarbeiter zu reduzieren. Dies bedeutet, dass Stellen, die durch Pensionierungen oder freiwillige Abgänge frei werden, nicht neu besetzt werden. Zudem stehen Instrumente wie Altersteilzeit und freiwillige Abfindungen in bestimmten Fällen zur Verfügung.

Die Herausforderungen, vor denen die Deutsche Bahn steht, sind nicht nur finanzieller Natur. Der Fachkräftemangel in der Branche könnte sich ebenfalls negativ auf die Betriebsabläufe auswirken. „Wir müssen in Zukunft mehr Bahn mit weniger Menschen schaffen“, sagte Finanzvorstand Levin Holle. Dies deutet darauf hin, dass die Deutsche Bahn plant, neue Technologien wie Digitalisierung und Automatisierung zu nutzen, um effizienter zu arbeiten.

Die EVG hat Bedenken geäußert, dass eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl im operativen Bereich die Qualität des Service beeinträchtigen könnte. Burkert betonte, dass mehr Personal benötigt wird, um den steigenden Anforderungen des Schienenverkehrs gerecht zu werden. „Wer mehr Verkehr auf der Schiene will, der braucht erst mal mehr Personal“, sagte er und wies darauf hin, dass die Anzahl der Züge, die gefahren werden können, direkt von der Verfügbarkeit des Personals abhängt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Deutsche Bahn in einer komplexen Situation steckt, in der sie sowohl Kostensenkungen vornehmen als auch gleichzeitig sicherstellen muss, dass der Betrieb reibungslos weiterläuft. Die Zusicherung, dass der Stellenabbau nicht den direkten Zugbetrieb betreffen wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung, um das Vertrauen der Mitarbeiter zu stärken und die Qualität des Services aufrechtzuerhalten. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um zu sehen, wie die Deutsche Bahn diese Herausforderungen meistern wird.

Quellen: Zeit Online, WNOZ, Finanznachrichten, Deutschlandfunk.

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