3.12.2024
Zukunftsangst in Deutschland Breite Sorgen Über Wirtschaftliche Lage

Zukunftsängste prägen zwei Drittel der Deutschen

Die finanzielle Situation in Deutschland beunruhigt immer mehr Menschen. Laut einer aktuellen Schufa-Umfrage blicken zwei Drittel der Befragten mit Sorge in die Zukunft. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 3. Dezember 2024 berichtete, erreichen diese Ängste laut Schufa-Vorstandsvorsitzende Tanja Birkholz im RTL/ntv-Interview mittlerweile auch höhere Einkommensgruppen.

Besonders stark betroffen sind Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 2.000 Euro. Drei Viertel der Befragten aus dieser Gruppe gaben große bis sehr große Zukunftsängste an. Doch auch bei über 4.000 Euro Netto bleiben Sorgen bestehen: Über die Hälfte (55 Prozent) äußerte große Beunruhigung. Die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/03/schufa-zwei-drittel-der-menschen-mit-grossen-zukunftssorgen) berichtet, dass die Schufa im Oktober 1.000 Personen online durch das Marktforschungsinstitut Nordlight Research befragen ließ.

Als Hauptgründe für die Zukunftsängste gelten die gestiegenen Preise und die allgemeine wirtschaftliche Lage. Obwohl die Hochphase der Inflation scheinbar vorüber ist, sind die Preise in den letzten Monaten wieder gestiegen, vor allem bei Nahrungsmitteln und Dienstleistungen. Wie dpa meldet, versuchen 91 Prozent der Befragten Energie zu sparen, 73 Prozent reduzieren das Heizen. Drei Viertel achten beim Einkauf auf geringere Ausgaben, mehr als die Hälfte verzichtet auf Reisen. Insgesamt schränken 87 Prozent ihre Ausgaben ein.

Die finanziellen Rücklagen vieler Haushalte sind begrenzt. Nur ein Viertel der Befragten gab an, über ausreichend Reserven zur Deckung der gestiegenen Kosten zu verfügen. Fast jeder Fünfte hat seine Ersparnisse bereits aufgebraucht. Knapp ein Drittel befürchtet, dass die verbliebenen Rücklagen nicht ausreichen werden, und 22 Prozent gaben an, überhaupt keine finanziellen Polster zu besitzen. Diese Entwicklung zeigt sich auch in den zunehmenden Schwierigkeiten bei der Kreditrückzahlung. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, Probleme mit der Tilgung von Krediten zu haben, die sie in den letzten sechs Monaten aufgenommen haben.

Die Schufa, die die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern bewertet, registriert einen Anstieg negativer Einträge. Die Anzahl der Personen mit einem Ersteintrag wegen unbezahlter Rechnungen oder nicht bedienter Kredite ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 Prozent gestiegen. Banken, Versandhändler und andere Unternehmen nutzen Schufa-Auskünfte zur Überprüfung der Kreditwürdigkeit ihrer Kunden. Neben der Schufa gibt es weitere Wirtschaftsauskunfteien wie Creditreform und Crif. Schufa-Chefin Birkholz äußerte gegenüber RTL/ntv die Befürchtung, die steigende Zahl problematischer Verbraucherkredite könnte nach einem Jahrzehnt rückläufiger Zahlungsstörungen eine Trendwende bedeuten.

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