Die Nachfrage nach Unterstützung bei Suchtproblemen steigt deutschlandweit. Wie die Zeit am 30. Oktober 2024 berichtete, verzeichnen Suchtberatungsstellen einen deutlichen Zuwachs an Hilfesuchenden. Auch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) bestätigt diesen Trend und betont die wichtige Rolle der Beratungsstellen als erste Anlaufstelle im Suchthilfesystem (dhs.de). Die Caritas bietet neben persönlichen Beratungen in ihren Einrichtungen auch Online-Beratungen per Mail und Chat an, um niedrigschwellige Zugänge zur Suchthilfe zu schaffen (caritas.de).
Die Gründe für den Anstieg sind vielfältig. Neben den klassischen Suchtmitteln wie Alkohol, der laut der Zeit immer noch den größten Anteil der Beratungsanlässe ausmacht, gewinnen auch andere Suchtformen an Bedeutung. So berichtet die Zeit von einem zunehmenden Anteil an Beratungen aufgrund von Cannabis- und Kokainproblemen. Auch Verhaltenssüchte, wie Glücksspielsucht oder Mediensucht, führen immer häufiger zu Beratungsbedarf. Die Sozialplattform bietet Informationen und Unterstützung für Angehörige von Suchtkranken, die oft ebenfalls stark belastet sind (sozialplattform.de).
Die steigende Nachfrage stellt die Beratungsstellen vor Herausforderungen. Wie die Zeit berichtet, führt der erhöhte Bedarf dazu, dass weniger Zeit für die individuelle Betreuung jedes einzelnen Klienten zur Verfügung steht. Dennoch betonen Experten die Wichtigkeit der Suchtberatung. Die Beratungsstellen bieten nicht nur Unterstützung bei der Bewältigung der Suchtproblematik, sondern vermitteln auch in weiterführende Hilfen, wie beispielsweise Therapien oder Selbsthilfegruppen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bietet neben Beratungsangeboten auch ambulante Entwöhnungstherapien und Nachsorgebetreuung an (drk.de).
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verweist auf die Bedeutung der Prävention und bietet Infotelefone zu verschiedenen Suchtformen an (bzga.de). Auch digitale Angebote, wie die Plattform DigiSucht (suchtberatung.digital), gewinnen an Bedeutung und ermöglichen einen niedrigschwelligen und anonymen Zugang zur Suchtberatung. Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen listet verschiedene Beratungsangebote auf, darunter die bundesweite Sucht & Drogen Hotline (bundesdrogenbeauftragter.de).
Experten betonen, dass Sucht eine Krankheit ist und eine frühzeitige Inanspruchnahme von Hilfe entscheidend für den Behandlungserfolg ist. Die vielfältigen Beratungsangebote bieten Betroffenen und Angehörigen Unterstützung und helfen dabei, einen Weg aus der Sucht zu finden.