Mit 87 Jahren beim Frankfurt Marathon in der Staffel starten? Was für viele unvorstellbar scheint, ist für Bodo Heil Realität geworden. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, hat der Senior seinen Lebenswandel im Alter von 60 Jahren komplett umgekrempelt. Damals glaubte er noch, nicht mehr lange zu leben. Heute, 27 Jahre später, ist er fitter denn je.
Das Geheimnis seines Erfolgs? Auf die Frage nach seinem Lebenswandel landet man laut FAZ immer wieder beim Thema Frühstück. Seit er 60 Jahre alt ist, startet Heil jeden Morgen mit selbstgeschroteten Haferflocken, Magerquark und Magerjoghurt in den Tag.
Heils Geschichte ist nur ein Beispiel dafür, wie wichtig Sport im Alter ist. Doch wie gelingt der Einstieg in ein aktiveres Leben, wenn die Gelenke schon etwas knarzen und die Ausdauer nicht mehr die gleiche ist wie in jungen Jahren?
Der Sportmediziner Professor Klaus-Michael Braumann betont im Gespräch mit GEO, dass schlechte Fitness im Alter nicht unbedingt eine normale Alterserscheinung sein muss. Oft sei sie schlichtweg die Folge von zu wenig Bewegung. Wer sich sein Leben lang regelmäßig bewegt habe, der habe auch im Alter gute Chancen auf eine gute körperliche Leistungsfähigkeit.
Doch auch wer erst im fortgeschrittenen Alter mit dem Sport beginnen möchte, muss laut IKK classic nicht verzagen. Wichtig sei es, auf gelenkschonende Sportarten zu setzen, die leicht zu erlernen sind und Ausdauer, Kraft und Koordination gleichermaßen trainieren. Dazu zählen beispielsweise:
- Nordic Walking - Radfahren - Yoga - Schwimmen - Pilates - WandernBesonders wichtig sei es, sich vor dem Trainingsstart ärztlich untersuchen zu lassen, um sicherzustellen, dass die geplante sportliche Aktivität keine bestehenden Krankheiten verschlimmert.
Dass Bewegung auch im sehr hohen Alter noch positive Effekte hat, bestätigt der US-Kardiologe Benjamin Levine im Interview mit dem Spiegel. Sogar nach einem Herzinfarkt könne Sport noch viel verbessern. Wichtig sei es, das Training an die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten anzupassen.
Dass Bewegung nicht gleich Leistungssport bedeuten muss, zeigt das Projekt „Aktiv in der Klinik“ der Klinik Neuendettelsau. Wie auf der Klinik-Website berichtet wird, geht es bei dem Projekt darum, Patienten zu mehr Bewegung im Alltag zu motivieren. Bereits einfache Übungen, die auch zu Hause durchgeführt werden können, tragen dazu bei, die Beweglichkeit im Alter zu erhalten und das Sturzrisiko zu senken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sport im Alter ein entscheidender Faktor für ein langes und gesundes Leben ist. Wichtig ist es, auf seinen Körper zu hören, sich nicht zu überfordern und eine Sportart zu finden, die Spaß macht. Mit der richtigen Einstellung und etwas Disziplin kann der Einstieg in ein aktiveres Leben auch im fortgeschrittenen Alter gelingen.
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